Hi zusammen,

meine ersten Tage in Sansibar sind eigentlich ganz wunderbar und aktionsreich verlaufen.

Am Sonntag hab ich mir vorm Start in meinen Sprachkurs einen Urlaubstag gegönnt und bin an einen tollen Strand namens Bweni Ruis gefahren. Wie aus dem Katalog 🙂 Weißer Sand, schöne Liegen, Palmen… – allerdings nicht wie aus dem Katalog: die Feuerqualle, mit der ich mich bei meinem Badegang angefreundet habe. – Naja, zumindest war sie ziemlich anhänglich, wie sie sich so um meinen rechten Arm gewickelt hatte. – Ich weiß nicht, wer von Euch schon einmal das zweifelhafte Vergnügen einer solchen Begegnung hatte… Ich würde mal sagen: Schön ist anders.

Jetzt war’s noch so, dass ich auf dem Gebiet der Feuerquallen gänzlich unbelesen war. Und so konnte ich erstmal nicht einordnen, ob das höllische Brennen an meinem kompletten Arm ohne über Los zu gehen direkt zum Tod führt, wenn man nicht innerhalb von einer Stunde z.B. einen Papaya- oder Sonst-Was-Umschlag macht oder es ganz harmlos ist.

Also bin ich geschwommen was das Zeug hält und am Strand zu dem Typ hinter der Bar marschiert. Dann ist mir natürlich spontan das englische Wort für Qualle (ja, jetzt weiß ich’s auch wieder: Jelly Fish) nicht eingefallen. Also hab ich mir noch einen pantomimischen Award verdient und der Barmann hat Entwarnung gegeben: Tut weh, aber vergeht.

Erleichtert hab ich also den Rest des Tages in aller Ruhe auf meiner Liege verbracht, meinen Arm etwas bemitleidet und passenderweise „Ich bin dann mal weg“ gelesen 😉

 

Fußnote: Mein Mitbewohner David, so wie auch alle anderen, mit denen ich bisher gesprochen habe, hat in 4 Monaten keine einzige Qualle gesehen. – Das nenn ich mal ’nen Volltreffer!

Montag ging’s los mit dem Sprachkurs. Mama Amina, meine Lehrerin (siehe Foto), ist suuuuuuper! Ich hab bei ihr daheim Einzelunterricht. Wir lachen viel, sie arbeitet sehr strukturiert und nach 4 Stunden hab ich den Eindruck mein Kopf explodiert. Die Sprache ist halt so gänzlich anders als alles, was ich bisher gelernt hab… – Aber es macht riesen Spaß. Auch wenn ich zwischenzeitlich meine Verzweiflungsmomente hab. Zeitweise denke ich mir, dass ich schon ein bisschen was kann und dann wieder genau das Gegenteil – vor allem dann, wenn ein Tansanier einen riesen Redeschwall über mir ausbreitet. Das Gute ist, dass man hier überall Gesprächspartner findet, ob man will oder nicht. Alleine ist man hier nicht lange. Und da kann ich natürlich gut üben.

Bei den Fotos findet Ihr meinen ganzen Stolz des 2. Sprachkurstages: ein Text, den ich gelesen und bis auf ein Wort verstanden habe.

Nach dem ersten Unterricht ging’s mit vollem Programm weiter, direkt vom Kurs bin ich in ein Daladala gesprungen und zum Fußballfreundschaftsspiel von David gefahren, der hier Fußball unterrichtet. Das Viertel war ein bisschen ärmer und sehr interessant mal kennenzulernen. Natürlich fällt man hier auf wie ein bunter Hund, wenn man durch die Gassen marschiert. Beim Spiel Zuschauen hab ich dann noch ein paar andere Volunteers und Weltreisende kennengelernt. Vom Spiel selbst haben wir wenig mitgekriegt, weil die Belagerung durch Kinder doch recht hoch war – aber sehr süß. (siehe Fotos)

Witzig waren auch die Autos, die mitten unterm Spiel mal übers Feld vorm Tor vorbeigefahren sind oder die Kinderschar, die auf einmal quer über’s Spielfeld rannte.

Da Davids Geburtstag war, gab’s zu Hause dann Kuchen und wir sind nochmal los zu einer Bar direkt am Meer. Wunderschön. (siehe Foto: Bar bei Tag).

So langsam muss ich mir überlegen, was ich am Wochenende machen werde. Auf der Insel gibt’s viel zu sehen… Ich muss es nur angehen. Wobei auch ein Musikfestival in Stonetown sein soll… mal schauen. Ich hoffe nur, dass das Wetter hält, weil sich die Regenzeit etwas vorzuziehen scheint. Heute Morgen hat es beim Weg zur Sprachschule wie aus Kübeln geschüttet und die Straßen waren komplette Bäche…

Ich hoffe das Beste.

Liebe Grüße

Steffi

Leave a Comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.