Bevor wir nach Island aufgebrochen sind wussten wir, dass es verdammt kalt werden würde und der Alkohol und das Essen teuer sein würden. Jetzt nach der Reise sind einige Learings dazu gekommen, die ich an dieser Stelle gerne mit Euch teilen will:

Packliste:

  • Unterlagen
    • Pass
    • Führerschein (Deutscher reicht)
    • Boarding Card (alternativ QR auf dem Handy)
    • Infos über Unterkünfte etc.

 

  •  Klamotten
    • Skiunterwäsche bzw. Leggins
    • Jeans (eine reicht, wenn man immer die Regenhose drüber hat)
    • Jogginghose
    • T-Shirts
    • Longsleeves/Pullis
    • Unterwäsche
    • (Ski-)Strümpfe
    • Bikini / Badehose
    • Handtuch
    • Flipflops
    • Waschsachen
    • Warme wind- und wasserdichte Jacke mit Kapuze
    • Regenhose (blockt den eiskalten Wind ab)
    • Buff und oder Mütze
    • Schal oder Buff
    • Handschuhe
    • Wasserdichte (falls nicht vorhanden zumindest winddichte) Schuhe – idealerweise über die Knöchel (nicht wegen umknicken, sondern dass kein Wind an die Knöchel weht) – auf jeden Fall mit sehr gutem Profil
    • Steigeisen zum Überziehen über die Schuhe

 

  • Essen / Trinken: Im Durchschnitt kosten die Lebensmittel in Island im Supermarkt das Doppelte oder Dreifache der Preise in Deutschland. Daher haben wir uns dazu entschlossen, ein paar Basics an Lebensmitteln mitzunehmen
    • Wein (im Restaurant kostet 1/8 Wein ca. 15 EUR)
    • Spaghetti und Nudeln
    • Pesto
    • Tomatenmark
    • Walnüsse
    • Paprika
    • Olivenöl
    • Müsliriegel
    • Pfefferbeisser (eingeschweißt) – hier habe ich unterschiedliche Quellen gefunden, ob es erlaubt ist, sie mitzunehmen oder nicht. Wir hatten keine Schwierigkeiten und für den Roadtrip waren sie genial.
    • Gummibärchen
    • Schokolode

 

  • Zubehör / Kameraausrüstung / Sonstiges
    • Stirnlampe
    • Sonnenbrille
    • Handy
    • Musik für lange Roadtrip Stunden
    • Kamera
    • GoPro Hero 6
    • GoPro Karma
    • GoPro Saugnapf zur Befestigung auf dem Auto
    • Drohne DJI Mavic Pro
    • Stativ
    • Spiele
    • Bücher
    • Reiseführer
    • Thermoskanne
    • Gaffertape (ist wieder einmal vielseitig zum Einsatz gekommen: Als Stativ-Ersatz, als wiederverschließbarer Verschluss von Käse und Wurst, zum Isolieren eines undichten Fensters in einer Sturmnacht)

Learnings:

  • Fluggepäck:
    • WOW-Air erlaubt 20 kg Check-In Gepäck. Sie sind sehr pingelig was Übergepäck angeht. Jedes kg Übergepäckt kostet 15 Euro. Passt also beim Packen auf. – Wir mussten 500ml Wein exen…  😉
    • Die erlaubten Handgepäcksmaße bei WOW-Air, das kostenfrei mitgeführt werden darf ist kleiner als ein Standard Trekking Rucksack. Wir hatten daher einen kleineren Rucksack und eine Umhängetasche dabei. – Gegen Aufpreis kann man sich allerdings auch ein größeres Handgepäck dazubuchen.

 

  • Kleidung:
    Auf jeden Fall empfehle ich Euch Zwiebeltechnik. Meine Wohlfühlkombi war:

    • Leggins
    • Jeans
    • Skistrümpfe
    • gefütterte Outdoorstiefel
    • T-shirt
    • Merino Longsleeve
    • Fleecepulli
    • Winterjacke
    • Schal
    • Buff (als Stirnband)
    • Handschuhe
    • Regenhose

 

  • Gadgets
    • Steigeisen: Da im Winter manche Straßen, Parkplätze, Hofeinfahrten und auch Wanderwege oder Pfade zu Sightseeings einfach nur blanke Eisflächen sind, empfehle ich jedem im Vorfeld Steigeisen zum Überziehen über die Schuhe zu besorgen.  Wir konnten eine Wanderung nicht machen, weil der Weg komplett vereist war, nur mit Schuhen – auch mit noch so gutem Profil – kommt man dort nicht weiter.
    • Aurora App: Mit dieser App kann man die Wahrscheinlichkeit zur Sichtung von Nordlichtern vorhersagen und man bekommt sogar eine Pushnachricht, wenn die Wahrscheinlichkeit an dem Ort, an dem man sich gerade befindet sehr hoch ist.
    • Road.is: Auf dieser Website sieht man immer die aktuellen Straßenzustände in unterschiedliche Kategorien eingeteilt z.B. Schneeverwehungen, glatt, Eisflächen, frei etc. Außerdem erfährt man hier, ob eine Straße gesperrt ist.
    • Kreditkarte mit PIN: In Island bezahlt man an den Tankstellen vorwiegend am Automaten. Hierfür wird oft eine Kreditkarte mit Pin verlangt.
    • Samsung statt iPhone: In der Eishöhle der Gletscher erfasst ein Samsung Handy die Farben viel besser als ein iPhone

 

  • Roadtrip Tour
    • Lieber einen Tag mehr einplanen: Wir waren von Montag Nachmittag bis Sonntag Morgen in Island, um die Insel einmal zu umrunden. Dabei hatten wir eine Übernachtung bei Vik im Süden, eine Übernachtung im Osten, drei Übernachtungen im Norden und eine Übernachtung in Reykjavik geplant. Doch gerade für den Süden hat sich herausgestellt, dass wir einen Tag mehr gut hätten gebrauchen können. Würde ich den Trip nochmals planen, würde ich eine zusätzliche Übernachtung ca. 1-2 Stunden westlich vom Flughafen einplanen. Leider konnten wir einige Sehenswürdigkeiten nicht besuchen, da sie entweder geschlossen waren (z.B. der Lava Tunnel Raufarhólshellir, bei dem die letzte Tour um 17:00 Uhr startet und in die man ohne Guide nicht rein darf. Zwar gab es in der Nähe noch einen weiteren Lava Tunnel: Arnarker, den man ohne Guide besichtigen kann, aber ohne Helm und Spikes darf man auch dort nicht rein. – Somit mussten wir die Lava Tunnel auslassen
    • Flugzeugwrack Besichtigen ist ein Halbtagesausflug: Hier hat uns Google Maps etwas an der Nase herumgeführt. Wir dachten man kann in die Nähe des Wracks mit dem Auto hinkommen. Leider waren wir aufgrund unserer Reservierung für die Besichtigung der Eishöhle im Vatnajökull Gletscher zeitlich sehr eng getaktet und mussten die Wanderung zum Wrack nach 15 Min abbrechen, da wir es nicht einmal am Horizont sehen konnten. Würde ich den Trip nochmals planen, würde ich einen halben Tag für die Besichtigung des Wracks und den Strand mit den Säulenklippen einplanen.
    • Google-Maps Offline Karten: Zwar hat man in Island sehr guten Empfang und mittlerweile kostet es auch keine Roaminggebühren mehr, in manchen sehr abgelegenen Gegenden hat man allerdings keine oder nur eine sehr schlechte Internetverbindung, daher empfehle ich Euch wärmstens, die Karten vor der jeweiligen Tagesetappe herunterzuladen.
    • 4×4 und Rent a Wrack: Unseren Mietwagen haben wir bei Rent a Wrack gemietet. Dort bekommt man das Auto für die Hälfte des Preises anderer Autovermietungen. Wir haben sogar ein Upgrade auf einen größeren Allrad bekommen 🙂 – Der zentrale Nachteil ist der hohe Spritverbrauch und die Tatsache, dass man Super tanken muss… Ich würde mich aber wieder für Rent a Wrack entscheiden.
    • Eishöhle durch Schmelzen um 2/3 reduziert. Ein Highlight unserer Reise sollte die Besichtigung einer Eishöhle im Gletscher Vatnajökull werden. Hierfür muss man (zumindest in 2018) zwei Dinge wissen: Der Gletscher zieht Touristenmassen an und auch die Eishöhle ist voll damit. Was etwas schade war, war dass sich im Gletscher durch die warmen Temperaturen der Vorwochen ein Fluss gebildet hat und somit 2/3 der Eishöhle überschwemmt und unpassierbar waren. Somit kamen uns die Tourimengen verstärkt als Massen vor.
    • Touristen im Winter nur an Hotspots:  Das einzige Mal, dass wir wirklich viele Touristen gesehen haben, war beim Gletscher und der Gletscherlagune. Wir haben bewusst den sog. Golden Circle als die beliebteste Reiseroute Islands ausgelassen und sind direkt nach Osten und Norden weiter. Im Norden gibt es im Winter quasi keine Touristen und auch anstonsten treibt sich bei der Kälte quasi niemand draußen los.

 

  • Nordlichter / Polarlichter sichten und fotografieren:
    • Jeder kennt sie die knallgrünen Fotos der Nordlichter. Beim Aufspüren der Nordlichter muss man allerding wissen, dass das menschliche Auge weit nicht so viel erfassen kann, wie unsere Kameras. D.h. wir sehen am Himmel vielleicht einen grauen Streifen, der auch eine sehr lang gezogene Schleierwolke sein könnte, macht man aber ein Foto davon, ist es knallgrün. Wenn die Nordlichter stärker werden, dann kommt auch für das Auge der grüne Schimmer durch. Falls Ihr Euch also nicht sicher seid, macht einfach ein Foto…
      Northernlights seen with camera
      Nordlichter mit der Kamera fotografiert

      Northernlight seen with eyes
      MockUp davon, wie schwache Nordlichter mit dem bloßen Auge aussehen.
    • Wir haben die Nordlichter mit 3 Devices fotografiert:
      • GoPro Hero 6 mit dem Modus Nacht-Zeitraffer
      • Sony alpha 57 im manuellen Modus mit ISO 1600, Blende 4 und Belichtungszeit je nach Intensität 3,2 bis 6 Sekunden (siehe Bild oben)
      • Samsung S7 im Pro Modus mit ISO 800 und 4 Sekunden Belichtungszeit

 

  • Interessantes und Hilfreiches
    • Heiß- und Kaltwasser kommen jeweils aus unterschiedlichen Quellen. Das heiße Wasser ist das Thermalwasser, das auch entsprechende Mineralien etc. enthält und sollte nicht zum Verzehr verwendet werden. Das kalte Wasser ist eines der reinsten Trinkwasser der Erde. Wenn Ihr also z.B. Tee kocht verwendet kaltes Wasser und erhitzt es – nicht wie zuhause bereits warmes Wasser vom Wasserhahn verwenden.
    • Island Ponys: In den sehr kalten Tagen waren die Pferde die einzigen Tiere, die man weit und breit sieht. Sie sind seit Jahrhunderten abgehärtet und verkraften somit auch die eisigsten Temperaturen. Es dürfen keine Pferde auf die Insel importiert werden und ein Island Pony, das einmal die Insel verlassen hat, darf nie wieder zurückkehren. Somit schließt man Krankheiten aus und hält die abgehärtete Pferderasse in sich geschlossen. Außerdem wird in Island teilweise auch das Pferdefleisch verzehrt. In Reykjavik haben wir z.B. Horse Tartar auf der Karte entdeckt.
    • Reiseführer: Zwar kann ich leider keinen Reiseführer empfehlen, aber ich würde den Lonely Planet Iceland – 10th edition nicht mehr kaufen. Die Einträge sind ziemlich wild verteilt und wir haben uns sehr schwer getan, uns im Buch zu orientieren. Zudem wirkt er ein bisschen so, als wäre er ohne Liebe und Begeisterung entstanden.
    • Icelandmag.is: Auf diese Website sind wir im Zuge unserer Reise gestoßen und sie hat uns viele interessante Einblicke und spannende Artikel gebracht. Ganz witzig und aufschlussreich ist z.B. die Kategorien: „Ask the expert“ oder „Culture“, in denen z.B. darüber aufgeklärt wird, ob Isländer an Elfen glauben oder dass Jon Snow bei Dreharbeiten für GoT gespottet wurde.
    • Übernachtung: Wir sind ausschließlich in AirBnBs abgestiegen und es hat perfekt geklappt. Kann ich jedem nur empfehlen.

 

 

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