Hi zusammen,

gerade liege ich im Monument Valley in einem Tipi, um Euch von den letzten beiden Tagen zu berichten. Nach dem Zion Nationalpark stand der Bryce Canyon auf dem Plan. Bislang hatte ich vom Bryce Canyon noch nicht wirklich etwas gehört und als wir schließlich dorthin kamen, konnte ich beim besten Willen nicht verstehen, warum das so ist. Der Bryce Canyon zählt zu den beeindruckensten Plätzen, die ich jemals gesehen habe. Man steht am Rand von Klippen und schaut in ein riesiges Tal mit Tausenden von roten Steintürmen. Ich konnte mich gar nicht satt daran sehen.

Nicht so viel Glück hatten wir mit der Camping Platz Suche. Wir waren um ca. 14h im Park und der Camping Platz arbeitet nach dem First Come First Serve Prinzip. – Tja, leider waren wir nicht die ersten. Wir haben uns aber die Stimmung nicht vermiesen lassen und sind am Spätnachmittag aus dem Park rausgefahren, dort haben wir dann unmittelbar vor dem Eingang einen Zeltplatz gefunden. Dann haben wir noch kurz die amerikanische Variante von Deutschen erlebt, die auf Mallorca einen Liegestuhl mit ihrem Handtuch reservieren. In USA besetzt der gemeine Deutsche seine Grillbank mit einer Plastikbox, mit dem Kommentar „We are just reserving“, um dann sofort mit dem Wohnmobil wieder weiterzufahren und erst Abends zurückzukommen 😉

Nachdem ich in der ersten Campingnacht auf der Ponderosa Ranch schon gefroren hatte, hab ich nun aufgerüstet. Mit Wärmflasche, Skistrümpfen, Skiunterwäsche und drei Longsleeve Merino Oberteilen war ich also gewappnet für die zweite Nacht. Und das war gut so. Laut Wetterbericht war die Temperatur in der Nacht bei -7 Grad. Und dafür hab ich sie echt gut überstanden und bin nicht mal aufgewacht. Auch die Thermarestmatte, die ich noch zum Geburtstag geschenkt bekommen hatte ist Gold wert und hält schön warm. – Dankeschön für Euer tolles Geschenk J

Am nächsten Morgen ging der Roadtrip weiter. Unser nächster Zwischenstopp war eine Mini-Desert-Town namens Green River. Der Weg dorthin führte uns über den Highway Nummer 12, der hat den Ruf, der weltweit landschaftlich schönste Highway zu sein und ich kann dem nur zustimmen. So fuhren wir durch den Dixie National Forrest und vorbei an riesigen roten Felsformationen im Capitol Reef.  Das könnt Ihr auf dem kleinen Roadtrip Video sehen.

 

Wir waren auf über 3000 Metern Höhe und hatten neben Schnee eine unbeschreiblich schöne Aussicht und hinter jeder Kurve wartete ein neues Highlight. Ich dachte ja schon, dass mich nach dem Bryce Canyon nichts mehr so schnell von den Socken hauen kann, aber diese Fahrt war einfach nur atemberaubend. Wir hatten außerdem die Idee, meine Drohne mal fliegen zu lassen, nachdem ich mir extra noch die Genehmigung geholt hatte, so sind wir also von der Straße rausgefahren, um sie an einem einsamen Lookout fliegen zu lassen. Doch kaum standen wir dort, waren sofort 5-8 weitere Autos dort, weil sie wahrscheinlich dachten: „Ui schau mal, die stehen da, da gibt’s bestimmt was zu sehen“. So ging das dann noch 3 Mal bis wir endlich eine Fahrbahnnische gefunden hatten, bei der wir die Drohne mal losschicken konnten, ohne dass 30 Leute dabei um uns rumstanden. Das Video ist solala geworden, seit Island hatte ich keine Übung und muss erst wieder ein bisschen reinkommen ins Drohnenfilmen J

Weiter ging’s also nach Green River. Das hat wirklich nicht viel zu bieten und war nur ein praktischer Stopp, um die Fahrtzeiten pro Tag etwas zu reduzieren. Hier stiegen wir also in einem Motel ab und sind nach 2 Tagen Campingküche wieder einmal Essen gegangen. Das Essen im Tamarisk Restaurant war wirklich ein Highlight. – Falls irgendjemand von Euch mal nach Green River kommen sollte, kann ich das wirklich nur empfehlen und ruft am Besten vorher an und geht kurz vorbei, um einen Tisch zu reservieren, sonst muss man ewig warten. Aber das hat sich gelohnt. Mit einem Steak im Bauch ging es dann zufrieden ins Bett (wie sehr man das Schlafen in einem richtigen Bett bei 20 Grad genießen kann…. Ein Traum!)

Nach einem Camping Frühstück im Motel-Zimmer ging’s dann weiter zum Arches Nationalpark.

Hier hatten wir nicht berücksichtigt, dass Samstag ist und die ein oder andere amerikanische Familie einen Wochenendausflug in die Nationalparks macht. Nach 30 Min anstehen am Parkeingang, hat es sich im Park aber verlaufen und er war gar nicht so überfüllt. Und jetzt wiederhole ich mich schon wieder: Nachdem ich dachte, dass mich nach dem Bryce Canyon oder dem Capitol Reef nichts mehr so beeindrucken kann, kam ich also zum Arches Nationalpark und war schon wieder sprachlos. Die riesigen knallroten Felsen, die unglaublichen Formationen, die sich aufgrund der unterschiedlichen Steinhärten und der Erosion über Jahrmillionen gebildet hatten und schließlich die riesigen Steinbögen, die bei den Indianern als heilig gelten und die einfach nur ein wahnsinnig beeindruckendes Naturschauspiel sind.

Im Grunde ist der Arches Nationalpark ein „Drive-Through“-Park, man fährt von Spot zu Spot und kann dann noch einzelne kleinere Wanderungen unternehmen. Zum Glück hatten wir die GoPro-Halterung fürs Auto im Gepäck, um die beeindruckenden Eindrücke während der Fahrt festhalten zu können und nicht immer mit Verrenkungen aus dem Beifahrerfenster hängend während der Fahrt Fotos machen zu können. (Video folgt). Eigentlich hatten wir ursprünglich gedacht, den Sonnenuntergang im Monument Valley zu beobachten, aber der Arches Nationalpark hat uns in seinen Bann gezogen und nach ca. 5 Stunden mussten wir dann unseren Aufenthalt abbrechen, weil wir nicht mitten in der Nacht im Monument Valley ankommen wollten, wo wir schon ein Tipi für die Nacht vorgebucht hatten.

Die Fahrt hat sich unglaublich langgezogen, kann vielleicht auch daran liegen, dass wir seit dem Frühstück nichts gegessen hatten. Irgendwann im Halbdunkel erreichten wir es also: Das Monument Valley. Mein erster Eindruck der berühmten Felsformationen war die Silhouette vor dem restlichen Sonnenlicht im Westen. – Was auch ziemlich cool aussah. Etwas schwerer gestaltete sich dann die Suche nach unserem Tipi, als es mittlerweile schon stockdunkel war und die Wegbeschreibung doch ziemlich mies. Irgendwann kamen wir schließlich zu dem beschriebenen weißen Haus hinter dem die Tipis liegen sollten. Und da standen dann auch zwei. Da weit und breit kein Mensch zu sehen war, hab ich testweise in die Tipis reingeleuchtet. Eins hatte einen Koffer, was auf Bewohner hindeutete, das andere nicht, also sind wir kurzerhand eingezogen. Nun durfte auch wieder unsere tolle Campingküche ans Werk und wir haben den Tag mit Pesto-Gemüse-Nudeln und einem wohlverdienten Cyder ausklingen lassen. Morgen planen wir mit einem Indianer durchs Monument Valley zu touren und uns die alten Geschichten dazu erzählen zu lassen.

2 Comments

  1. Liebe Steffi,
    dein blog ist so inspirierend und unglaublich schöne Einblicke. Es freut mich für dich und wünsche dir eine super tolle Zeit.
    Ich freue mich schon auf die nächsten Stationen.
    Liebe Grüße Steffi

    • skober2018

      Liebe Steffi, Dankeschön. Es freut mich sehr, wenn er Dir gefällt und wenn Du hin und wieder vorbeischaust und was von Dir hören lässt. Haltet die Ohren steif und grüß mir die Kollegen lieb.

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