Katharina und ich flogen mit einem süßen kleinen Flugzeug nach Beef Island auf den Britischen Jungferninseln (BVI). Bei der Einreise dann ein kleiner Schreck: Auch hier musste man die Einreiseformulare ausfüllen und darin angeben, wann die Weiterreise sein würde und mit welchem Flugzeug genau man die Insel wieder verlässt. – Blöd, wenn man noch kein Flugticket hat. Glücklicherweise hatte Katharina beschlossen für die Rückreise einen früheren Flug zu kaufen und ihr ursprüngliches Ticket verfallen zu lassen, so konnte sie mir aber die Daten für ihren Flug geben, den sie nicht nehmen würde. – Das hat dann zum Glück funktioniert.

Dann ging es mit dem Taxi nach Roadtown, wo wir unsere erste Nacht im Hotel verbringen würden, bevor der Umzug auf die Segelyacht anstand. Aber irgendwie hatten wir keinen guten Start auf den BVI. Nach den aufgeschlossenen und herzlichen Menschen in Puerto Rico, fiel es uns etwas schwer, hier anzukommen. Zudem konnten wir das Land bzw. die Stadt auch nur ganz schwer einschätzen. Wir wussten, die BVI wurden vom Hurrikan getroffen, wussten aber nicht, wie sehr. Wir sahen also kaputte Autos und halb eingefallene Häuser und wussten nicht, ob es „normal“ ist oder es die Nachwehen vom Hurrikan sind und es hier eigentlich viel „aufgeräumter“ aussehen müsste. So konnte man auch nur schwer ein Gefühl dafür entwickeln, wie arm oder wohlhabend die Menschen bzw. die Stadt ist. Interessant und irgendwie beruhigend war, dass es Katharina, die in ihrem Leben nun wirklich schon viel gereist ist, exakt genauso ging wie mir. Nachdem wir unser Hotelzimmer mit malerischem Ausblick auf ein Wellblechdach bezogen hatten, tigerten wir also los, um etwas zu essen. Auch beim Streetfood Stand waren die Leute alles andere als nett und irgendwie verloren wir dann die Lust, die Stadt besser kennenzulernen. Ganz mädchenhaft beschlossen wir also unseren restlichen Tag einer Maniküre und Pediküre zu widmen. Ein bisschen schlecht und desinteressiert habe ich mich zwar schon gefühlt, aber nach mittlerweile fast 4 Wochen unterwegs, war es auch mal schön, einfach mal eine Pause zu machen, ohne etwas Neues kennenzulernen. Den Abend ließen wir dann beim Knotenüben, Cocktailtrinken und Calamari-Essen ausklingen. (Katharina hat mich überzeugt, mal wieder Calamari zu essen, die ich seit 10 Jahren nicht mehr angerührt hatte, weil ich mich damals daran „überessen“ hatte – lecker war’s).

 

Am nächsten Tag war dann wieder geschäftiges Treiben angesagt. Am Sonntag würden Lena und Stefan ankommen, der auch gleichzeitig unser Skipper für die Woche war. Leider wurde ihr Flug (schon wieder Condor, die es nicht auf die Reihe gekriegt haben) verschoben, so dass wir fast einen ganzen Segeltag verloren. Katharina und ich hatten also die Aufgabe, vorzubereiten, was vorzubereiten ging, damit wir so schnell wie möglich starten konnten.

Also gingen wir mit unserer Einkaufsliste, die wir beim Segelvortreffen in Karlsruhe erstellt hatten, los zum Supermarkt. Wir konnten einen von zwei Einkaufswägen ergattern und kauften für knapp 400 Dollar Essen und Trinken für vier Personen für eine Woche ein. Mit dem Taxi ging’s dann ab in den Hafen und zu unserem Boot. Im Hafen wurde dann das Ausmaß der Hurrikan-Zerstörung nochmal deutlicher. Katamarane schwammen kopfüber, Segelboote seitwärts im Wasser. Diego, der Manager der Charterfirma erzählte uns erstmalig über den Hurrikan Irma, der im Herbst 2017 über die Insel fegte und alles mitnahm, was er ergreifen konnte. Und das was wir heute im Hafen sehen seien nur noch die restlichen 20 Prozent, die noch nicht geborgen und restauriert wurden.

Damit hatte sich unsere Frage vom Vortag beantwortet. Die Insel muss vor dem Hurrikan eine andere gewesen sein…

Die Leute von der Charterfirma waren super nett, unkompliziert und hilfsbereit. Da es kein WLAN gab, hat uns der Besitzer der Charterfirma sein WLAN aufs Boot mitgegeben, so konnte ich dann auch den Puerto Rico Blogeintrag schreiben. Fürs Abendessen, sind Katharina und ich zum Hafenrestaurant. Als wir dort munter die Karte studierten, haben zwei ältere Herren gefragt, ob wir uns auf einen Wein zu ihnen gesellen. Die beiden waren aus USA, Ed und Steve und kamen gerade von ihrem zweiwöchigen Segeltörn zurück. Wir hatten einen witzigen Abend im Restaurant und zudem noch einige Segeltipps und must-dos für unsere Inselumsegelung gesammelt.  Außerdem haben sie uns ihre Reste, die aus einer Flasche Wodka und weiteren Lebensmitteln bestanden mitgegeben.

Die erste Nacht auf unserem Bötchen „Andrea“ haben wir genossen und freuten uns am nächsten Tag auf Lena und Stefan. Das Wiedersehen mit den Beiden war toll. Zum Glück hatte sich Diego geweigert, Katharina und mir das Boot zu erklären und wollte auf Stefan warten. Wir hatten uns zwar eine Checkliste for dummies für die Bootsabnahme erstellt, aber uns war doch wohler zumute, als Stefan das übernahm.

Und am Nachmittag ging’s dann los. Unser Ziel war eigentlich die näher gelegene Peter Island, wir haben dann aber spontan beschlossen noch nach Norman Island zu fahren. Bis in die geschützte Bucht hat es dann zeitlich doch nicht mehr gereicht, weil es hier so unheimlich schnell dunkel wird haben wir dann kurzerhand beschlossen, zu ankern. Und zum ersten Mal seit acht Jahren oder so musste ich mal wieder peilen. Für alle, die damit nichts am Hut haben: Man sucht sich einen Landpunkt, den man auch nachts gut erkennen kann und merkt sich auf dem Kompass die Gradzahl, bei der der Punkt liegt, dann sucht man sich einen zweiten Punkt und merkt sich diese Gradzahl. Dann überprüft man die Punkte in gewissen Zeitabständen und kann dadurch ableiten, ob der Anker festsitzt oder ob das Boot abdriftet. Zum ersten Mal auf der Reise kam somit mein Kompass zum Einsatz.

Der nächste Segeltag war wettertechnisch nicht so der Hit. Viel Wind, alles Grau in Grau und ein relativ starker Wellengang. Mit Lena fing es an, sie wurde immer weißer um die Nase und irgendwann hing die Arme dann über der Reling. Ich bin mir nicht sicher, ob es die Wellen waren oder die Tatsache, dass ich mir gedacht habe „jetzt bloß nicht seekrank werden“, dass es bei mir auch anfing. So hingen wir also wie zwei nasse Säcke an der dem Wind abgewandten Seite über dem Bootsrand und haben munter Fische gefüttert. Unsere Gesichter waren dabei ca. 10 cm vom Wasser weg, weil das Boot durch den Wind in einer 45 Grad Neigung stand. Während Lena noch länger kämpfte, normalisierte sich mein Zustand nach einer Dreiviertelstunde zum Glück wieder. Dann erreichten wir Salt Island. Ed und Steve hatten uns am Vorabend empfohlen, unbedingt zum Wrack vor Salt Island zu schnorcheln. Also ließ ich mein Schlechtsein hinter mir, schwang mich in mein Schnorchel-Zeug und schwamm mit Katharina zum Wrack. Im 19. Jahrhundert war ein Postschiff bei einem Sturm gegen die Felsen gekracht und wurde zerschmettert.

Beim Rückweg zum Boot bin ich hinter Katharina hergeschwommen. Sie hatte das Boot schon erreicht und war auf der Schwimmleiter, als ich kurz nach ihr zum Boot kam und direkt zwei Meter unter unserem Boot einen Hai entdeckte. Ich dachte mir noch: „Bleib ruhig… einfach nicht hinschauen, zur Badeleiter und raus aus dem Wasser.“ Das klappte gut, bis ich bei der Leiter war. Katharina hat sich in aller Seelenruhe die Taucherbrille ausgezogen und da hat mich die Panik gepackt. Ich hab gesagt, dass sie sich beeilen soll, weil neben uns ein Hai ist und ich aus dem Wasser will. Und dann hab ich dummerweise versucht mit den Flossen auf die Badeleiter zu klettern, was natürlich keinen Sinn macht, wenn man auch nur eine Sekunde drüber nachdenkt.  Aber meinem Hirn war zu dem Zeitpunkt scheinbar nicht nach denken zumute. Stefan hat meinen Arm gepackt und wollte mich aus dem Wasser ziehen. Nachdem das nicht funktioniert hat, hab ich dann doch die Flossen ausgezogen und bin halb geklettert, halb gezogen zurück aufs Boot. Mit aufgeschürftem blutenden Knie hab ich mich dann wieder über mich geärgert, warum ich nicht einfach ruhig bleiben kann, wenn ich einen Hai sehe. Katharina hat den Hai auch gesehen und sich gedacht „Ui das ist aber ein großer Fisch“ – hätte ihn aber nicht als Hai identifiziert. – Später stellte sich dann raus, dass es sehr sehr wahrscheinlich auch kein Hai, sondern ein sehr großer Barrakuda war, denn die lieben es, im Schatten unter Booten zu verweilen, während Haie nur in tieferen Bereichen anzutreffen sind.

Beim Ankern haben uns unsere Segelbootnachbarn aus Luxemburg auf einen Drink eingeladen, also sind wir mit einer Flasche Weißwein als Gastgeschenk auf unser Dingiboot gesprungen und zu den Luxemburgern gedüst. Die waren ein bunt zusammengewürfelter Haufen, die sich über eine Expat-Organisation „Internations“ kennengelernt hatten, um gemeinsam Segeln zu gehen. Auf dem Boot gab es dann auch den ersten „Painkiller“. Den haben wir zwar öfters auf der Karte in den Restaurants gesehen, hatten aber keine Ahnung was es ist und ihn daher noch nicht probiert. Kaum getestet wurde er spontan zu meinem All-Time-Favourite-Getränk: Die Zutaten sind im Wesentlichen Rum, Orangensaft, Ananassaft, Kokosmilch und Muskatnuss. Wir ließen den Abend dann bei einem gemütlichen Abendessen auf unserem Boot ausklingen.

 

Die nächsten Tage versprachen dann wieder besseres Wetter, mehr Sonnenschein, weniger Wellen und trotzdem guten Wind. Die Seekrankheit war vergessen (@Johannes Becker: Wir haben natürlich weiterhin fleißig unsere Stugeron-Tabletten von Dir genommen) und wir genossen das kristallblaue Wasser bei einer morgendlichen Schwimmtour und unseren Segeltörn in vollen Zügen.

Die Inseln an sich waren leider größtenteils nicht so, wie man sich Karibik vorstellen würde. Die bewachsenen Hügel waren bräunlich und es gab Büsche und Bäume fast ohne Blätter. Palmen waren so gut wie komplett verschwunden. In den Gesprächen mit den Menschen von der Insel erfuhren wir, dass der Hurrikan und die Tornados das Salzwasser auf die Erde geschwemmt oder geregnet hat und somit die ganzen Pflanzen eingingen.  Umso mehr freuten wir uns, wenn wir mal wieder ein paar vereinzelte Palmen sahen. Da viele Häfen, Bars und Geschäfte ziemlich zerstört waren, sahen wir in den ersten Tagen auch keine Veranlassung, an Land zu gehen. So verbrachten wir vier Tage lang nur auf Wasser und mit Ankern. Auf dem Boot waren die Rollen mittlerweile schon gut verteilt. Stefan war der Profi an Board und konnte somit natürlich problemlos alle Rollen einnehmen und er brachte uns bei, wie was geht und sprang immer ein, wenn wir es nicht hinbekamen. Während Katharina meistens am Steuer stand, waren Lena und ich für die Wenden zuständig und ich der Ankerbeauftragte. Wir besuchten weiße Sandstrände, ankerten in der Bucht und schnorchelten ganz Hai-frei munter durch die Buchten.

Da wir keine Häfen anfuhren, konnten wir natürlich auch kein Wasser nachtanken. Die höchste Prämisse auf dem Boot war also das Wasser sparen. So wurde das Geschirr im ersten Spülgang mit Salzwasser gespült und eine Dusche sah so aus, dass man ins Wasser sprang, rauskletterte, sich einseifte und wieder reinsprang. So hatten wir in einer Woche mit vier Personen einen Wasserverbrauch von weit weniger als 200 Litern.

Am vierten Abend steuerten wir dann die Cane Garden Bay an. Die wurde uns als Party-Place empfohlen. Hier hatten wir eine tolle Unterhaltung mit dem „Hafenwärter“ Elvet Meyers, der früher Segelbauer und professioneller Regattasegler war und sogar bei der Olympiade teilgenommen hat. So philosophierten wir, er auf seinem Dingi-Boot stehend, wir auf dem Boot sitzend übers Leben. Eine der schönen Begegnungen, die das Reisen für mich zu dem machen, was es ist.

Nach dem Abendessen auf dem Boot haben wir uns dem Vorglühen gewidmet und sind dann in guter Partylaune an Land. Unsere Luxemburger Truppe war auch da. Da alle am Essen waren oder an der Bar saßen, haben wir kurzerhand die Tanzfläche eröffnet und begleitet von einem starken aber warmen Sommerregen tanzten wir bis tief in die Nacht und waren die glücklichsten Menschen überhaupt. (Notiz an mich selbst: Ich muss öfters im Regen Tanzen).

Unsere letzte Etappe, bevor wir in den Heimathafen zurücksegeln würden, war die Insel Jost van Dyke. Mal wieder haben wir den Anker gesetzt, sind aber am Abend nur auf unserem Boot geblieben. Das Dörfchen in der Bucht sah aber super süß aus und zum Glück hatte Katharina am Morgen drauf bestanden, dass wir an Land gehen sollten. Dort trafen wir dann einen Kanadier aus Kitchener, der uns erklärte, dass wir unbedingt in die nächste Buch fahren sollen, zur Soggy Dollar Bar. Ich war so froh, dass wir ihn getroffen hatten. Ich habe nämlich in einem Spiegelartikel über die Soggy Dollar Bar gelesen, die dafür bekannt ist, dass die Leute von ihren Booten zur Bar am Strand schwimmen und mit ihren nassen Dollars die Drinks bezahlen. Jedoch hatten wir die ganze Woche kein Internet, so dass ich nicht recherchieren konnte, wo sie liegt. Umso mehr hab ich mich über den Zufall gefreut. Also sind wir auf zur Bar und konnten die Karibik noch einmal so erleben, wie wir sie uns eigentlich vorgestellt hatten, mit weißem Strand und vielen Palmen. Die Bar wurde auch zerstört, aber komplett wiederaufgebaut. Palmen wurden wieder eingesetzt und bis sie stabil von allein stehen noch gestützt. In der Soggy Dollar Bar haben wir natürlich Painkiller getrunken und mit einem Burger zum ersten Mal im Urlaub Fleisch gegessen, was vor allem Katharina sehr freute. (Man muss sagen, dass sie von Beef Island schon sehr enttäuscht war, als sich herausstellte, dass es – zumindest heutzutage – mit Beef gar nichts zu tun hatte) 😉

Schweren Herzens mussten wir Abschied nehmen von der wunderschönen Bucht und haben die „Heimreise“ angetreten. An unserem letzten Tag wurde dann nochmal richtig viel gesegelt und gewendet. Während alle anderen Boote mit dem Motor und eingeholten Segeln durch die Bucht gefahren sind, haben wir uns mit ständigen Wenden durch die Untiefen und wechselnden Strömungen gestellt und sind durchgesegelt.

Gegen Abend erreichten wir dann den Heimathafen, dort wartete BJ von der Charterfirma schon auf uns und hat uns den größten Gefallen der Woche getan und uns in den gut erhaltenen Nachbarhafen gebracht, wo wir warme Duschen mit ordentlichem Wasserdruck hatten. Wir hatten leider ein großes Missverständnis mit ihm, als wir lossegelten, gab er uns seine Handynummer, damit wir uns melden, wenn was ist. Da wir keine Probleme mit dem Boot hatten, haben wir uns nicht gemeldet. Bei der Rückkehr haben wir ihm erzählt, dass wir feiern waren und er war ganz enttäuscht, dass wir ihm nicht Bescheid gegeben haben, weil er normalerweise Gästen nie seine Handynummer gibt, uns aber cool fand und gern Zeit mit uns verbracht hätte. Das war echt schade, aber dann begleitete er uns noch zum Abendessen und erzählte uns einiges über Land und Leute und vor allem darüber, wie es war, als der Hurrikan kam und was er alles angerichtet hat. Innerhalb des Hurrikans waren elf Tornados, die Boote einfach aus dem Wasser hob und irgendwo an Land wieder ausspukte. Ein Katamaran sei kopfüber auf einem zweistöckigen Haus gelandet. Vor dem Hurrikan haben alle ihre Fenster mit Brettern vernagelt und während des Hurrikans galt eh nur abwarten. Er erzählte uns, dass er sich in sein Wohnzimmer gesetzt hat und ein Buch gelesen und gewartet, bis es vorüber war. Er hat von Leuten erzählt, deren Häuser vom Tornado getroffen wurden und die im Auge des Tornados waren, wenn man nach oben schaute, schien die Sonne doch in alle anderen Richtungen war es dunkel. Die Insel wurde hauptsächlich von Irma getroffen, der die höchste Hurrikanstufe 5 weit überschritt und eigentlich eine Stufe 7 war. Der Sturm hatte Höchstgeschwindigkeiten von 218 Meilen pro Stunde. Da waren meine 100km/h in Island ein Witz dagegen. Nach dem Sturm gab es auf der ansonsten sehr friedlichen Insel Unruhen u.a. wegen Trinkwasser. Das Britische Militär kam dann, um die Unruhen zu beruhigen und sie haben z.B. Versorgungsstellen eingerichtet. Hier ein kleiner Eindruck von den noch vorhandenen Spuren der Zerstörung:

 

Insgesamt kann man sagen, dass die BVI vom Aussehen her größtenteils nicht dem Karibikbild entsprachen, dass wir uns ausgemalt hatten, andererseits war es sehr interessant, es so zu erleben und überhaupt einmal zu realisieren, wie viel Kraft und Zerstörung dieser Hurrikan mit sich bringt und auch zu sehen, wie die Menschen wieder aufstehen und in winzigen Schritten ihr Haus oder Boot wieder renovieren.

Unseren letzten Abend ließen wir dann auf dem Bootssteg tanzend und uns unterhaltend ausklingen bevor wir am nächsten Tag alle wieder getrennte Wege gehen würden. An dem Abend war Vollmond und rings um den Mond herum war ein riesiger heller Kreis. Ich hab sowas noch nie gesehen. – Kennt das einer von Euch?

Am nächsten Morgen reiste Katharina als erste ab und irgendwie konnte ich mir bei der Verabschiedung nicht vorstellen, dass wir uns nun 8 Monate nicht mehr sehen würden. Stefan, Lena und ich sind dann gemeinsam zum Flughafen. (Mittlerweile hatten Lena und ich beschlossen, nach Guadeloupe weiterzureisen und uns einen Flug gekauft). Den Flughafen auf den BVI könnt Ihr Euch wie einen großen Raum vorstellen, der auf einer Seite offen ist und auf der anderen Seite ein paar Schalter hat. Darum laufen dort auch Katzen und Hühner drin rum ;).

Richtig blöd war nur, dass unser Taxi 40 Minuten zu spät kam und auch kein anderes aufzutreiben war. Damit konnte Stefan nicht mehr in seinen Flieger einchecken, weil die Airline es verplant hatte und die Maschine überbucht war. Wie im Dominoeffekt hat er dadurch auch seinen Anschlussflug nach Deutschland verpasst und kam genau einen Tag später an. Zumindest wurde ihm Hotel und Ersatzflug und alles bezahlt und er konnte in San Juan, Puerto Rico, dann noch einmal durch die Straßen schlendern.

Lena und ich hatten auch einen sehr spannenden Flug, weil wir in Antigua umsteigen mussten und genau 60 Minuten dafür Zeit hatten. Das Gepäck wurde aber nicht durchgecheckt, sondern wir mussten es abholen, vorher noch durch die Immigration und dann wieder neu einchecken. Ich bin selten an einem Flughafen so gerannt. Aber mit der Hilfe unseres Flugbegleiters und des Bodenpersonals der Airlines haben wir geradeso noch unseren Flug bekommen und konnten es beinahe nicht glauben, als wir in der Maschine nach Guadeloupe saßen.

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