Nach meiner Busodyssee nach Boquete beschloss ich, für den Weg nach Bocas del Toro ein Shuttle zu nehmen – die Entscheidung war super. Der Shuttlebus holte uns am Hotel in Boquete ab, brachte uns nach El Almiral und von dort fuhren wir mit dem Boot direkt nach Bocas del Toro.

 

Barrbra BnB – Eine wundervolle Unterkunft

Bei meiner Anreise hatte ich gemischte Gefühle, denn Bocas del Toro wurde mir als super touristisch beschrieben. Da passte es perfekt, dass ich eine Bed and Breakfast-Empfehlung von Pablo, einem Arbeitskollegen, bekommen hab, das zwar auf der Hauptinsel Colón und noch in der Stadt liegt, aber etwas ab vom Schuss. Bei der Ankunft war ich motiviert mit Sack und Pack zum B&B zu laufen, nach 20 Minuten mit meinen 27 kg in der sengenden Hitze hab ich’s dann schon bereut, musste dann aber durchhalten. Irgendwann kam ich dann schließlich an und Marco, der Besitzer aus Kanada hat mich super lieb empfangen. Ich hab mich spontan in das Bed and Breakfast verliebt. Es hat eine große Terrasse direkt zum Meer hin und direkt nach meiner Ankunft hab ich sogar einen Eagleray vorbeischwimmen sehen. Marco konnte mir tolle Empfehlungen zum Erkunden der Insel und der Nachbarinseln mitgeben. Und gleich am ersten Abend wurde ich mit einem wunderschönen Sonnenuntergang beglückt.

 

Tagesausflug mit HelloTravel Panama

Am nächsten Tag hatte ich auf die Empfehlung von Bob hin schon einen Tagesauflug mit HelloTravel Panama gebucht. Morgens ging’s also los mit dem Boot zu einer Mangroveninsel zum Faultier-Spotten und ich hab mein allererstes Faultier in meinem Leben gesehen. 🙂 🙂 🙂

 

Mein persönliches Highlight: Anfibiaboarding

Danach stand Anfibiaboarding auf dem Plan. Das Ganze funktioniert so, dass Kunststoffbretter an einem Seil hinten ans Boot rangehängt werden und man sich an diesem Brett festhält. Hält man die Spitze nach unten, taucht man ab, richtet man es nach oben, taucht man wieder auf. Dabei gibt das Boot Gas und man fliegt förmlich durch das Meer und über die Korallen. Ich hab es geliebt!!!! Beim Durch’s-Wasser-Fliegen kamen wir auch an einem Hai und einem Stingray vorbei. – Herrlich! Danach fuhren wir zu einer malerischen Insel mit weißem Sand und Palmen und genossen den Rest des Nachmittags.

Auf der Tour hab ich Jane aus England kennengelernt. Wir haben uns sofort super verstanden und waren nach der Tour noch was trinken und essen. Jane war vorher zwei Monate in Costa Rica und konnte mir ganz viele Tipps geben. Das Treffen war so gesehen wirklich gut, weil ich bisher nur sehr kritische Costa Rica Stimmen gehört hatte, dass es zwar sehr schön sei, aber super teuer und zu sehr touristisch ausgebaut und überlaufen… Das ging schon so weit, dass ich überlegt habe, Costa Rica sogar ausfallen zu lassen, aber Jane war so begeistert, dass ich beschloss, bei meinem Ursprungsplan zu bleiben und nach Costa Rica weiterzureisen.

Ich wusste zunächst nicht, wie lange ich in Bocas del Toro bleiben sollte, weil ich generell noch ziemlich verplant war und einfach keine richtige Lust auf Reiseplanung hatte. Doch eins hab ich beim Reisen gelernt: Auch wenn man nichts plant, fügen sich die Dinge meistens ganz gut. In diesem Fall hat mir die Haushälterin erzählt, dass am Sonntag ein Clean-Up stattfinden würde, bei dem u.a. die Tauchfirmen Tauchgänge zum Säubern der Riffe und des Meeresboden anbieten. Also hab ich beschlossen, ein paar Tage länger in Bocas zu bleiben, um mitzumachen.

 

Radtour zum Playa Bluff

Die nächsten Tage hab ich mit kleinen Ausflügen verbracht Einmal hab ich mir z.B. ein Fahrrad ausgeliehen und bin zum Playa Bluff, einem Surferstrand gefahren. Zum ersten Mal seit 6 Monaten saß ich mal wieder auf einem Fahrrad und hatte schon ganz vergessen, wie viel Spaß mir Fahrradfahren macht. So bin ich über Stock und Stein mit meinem Fahrrad am Meer entlang gedüst, mit meiner Reisemusik im Ohr und habe es in vollen Zügen genossen. 🙂 Aber nicht nur der Weg zum Strand, sondern auch der Strand selbst war wunderschön: Der Sand am Playa Bluff sieht tatsächlich Gold aus. – Der Wahnsinn! Ich hab dann mein Reisehängemattenlager aufgeschlagen und den Nachmittag genossen. Zurück zu Hause gab es ein super leckeres Abendessen mit Ceviche als Vorspeise und frischem Fisch zum Hauptgang, dann noch ein bis drei Weißwein dazu und tolle Unterhaltungen in einer netten Runde. – So kann man es sich gut gehen lassen.

 

Freediving Kurs

In den letzten Tagen, in denen ich ein bisschen ziellos vor mich hingereist bin, habe ich beschlossen, dass ich mal wieder was Neues lernen will und entschieden, am nächsten Tag einen Free Diving Kurs zu machen. Mir wurden die Dive Pirates dafür empfohlen. Der Bootskapitän hat seit seiner Kindheit ohne Sauerstoffflasche Speerfischen betrieben und somit quasi sein ganzes Leben „ge-freedived“. Wir fuhren also raus auf’s Meer und zunächst zu einer relativ flachen Stelle mit ca. 4 Meter Tiefgang. Er hat mir die Technik erklärt und es einmal vorgeführt. Das wirkte jetzt nicht sooo schwer, bis ich es selber probiert habe – gut und dann hab ich auf Anhieb erstmal alles falsch gemacht, was man so falsch machen kann. Die nächsten paar Versuche waren zwar etwas besser aber immer noch sehr armselig. Doch dann wurde es langsam besser. Ich atmete ein paarmal tief aber ruhig ein, schwang meinen Oberkörper nach unten, so als ob ich kopfüber von einer Klippe springen würde, wartete bis meine Füße im Wasser waren, bevor ich langsam anfing, ruhig aber kräftig mit den Flossen zu schlagen, dann noch Druckausgleich und ich konnte recht lang unter Wasser bleiben. Mein Lehrer war zufrieden und beschloss, dass wir in tiefere Gewässer vordringen können. Also zogen wir zu einem Punkt um, bei dem das Wasser 10 Meter tief war. Ich versuchte es ein paar Mal und es klappte immer besser. Am Schluss schaffte ich es sogar 12 Meter tief zu tauchen und eine Minute unter Wasser zu bleiben. Ich war stolz wie Harry und mein Lehrer auch! 🙂 Er sagte mir, dass er 20 Meter tief kommt, ihm aber immer schnell die Luft ausgeht und ich, wenn ich dranbleibe viel besser werden kann als er. Ich hab mir also vorgenommen, auch nach dem Kurs jedes Mal, wenn ich schnorcheln gehe, weiter zu üben.

Filthy Friday Pubcrawl mit Islandhopping

Am Nachmittag war mein Kurs vorbei und das Wochenende konnte eingeleitet werden. Auf Bocas del Toro findet jeden Freitag ein Pubcrawl mit Island Hopping statt. Also beschloss ich spontan, feiern zu gehen. Da die ganze Feiermeute schon eine Zeit zu Gange war, hatte ich einiges zum Aufholen – was aber gut klappte 😉 Ich lernte eine Gruppe Spanier kennen und traf sogar ein paar Leute, die ich vorher in Playa Venao kennengelernt hatte. Der Abend war super, bis mir einer meine Flip Flops geklaut hat. Den Rest des Abends verbrachte ich beim Tanzen damit, jedem auf die Füße zu schauen, um den Übeltäter zu finden. Aber keine Chance. An dem Abend ging ich also barfuß nach Hause. 🙁 Es war aber trotzdem ein gelungener Abend!

 

Red Frog Beach und Polizisten, die hinter mir her sind

Am nächsten Tag organisierte ich mir ein Boot, um zu einem Schnorchelspot zu gelangen, um meine Free-Diving-Kenntnisse weiter zu üben. Zwar hatte es die Nacht über geregnet und die Sicht war echt mies, aber zumindest konnte ich an meiner Technik feilen. Danach beschloss ich, den Red Frog Beach auf der Insel Bastimentos zu besuchen. Meine Cousine Regina wurde dort vor ein paar Jahren mal beklaut, weshalb ich mit meinem Safepack bewaffnet angereist bin. Nachdem ich eine Zeit in meiner Hängematte vor mich hinhing, wollte ich noch rote Frösche suchen, die dem Strand seinen Namen verleihen. Dafür ging in Richtung Strandende. Nun muss man dazu sagen, dass am Ende des Strandes ein Stück Regenwald kommt, durch das man nach 20 Minuten zum Wizard Beach gelangt. Nun wurde mir schon gesagt, dass man dort nicht langgehen soll, weil wohl vor einem Jahr eine Frau dort umgebracht wurde. Ich wollte ja gar nicht durch den Regenwald zum Wizard Beach laufen, aber nur mal ein bisschen in Richtung Regenwald gehen, um eben einen Frosch zu finden. Naja da lief ich halt so, war weit und breit auch die Einzige an der Strandseite und auf einmal hör ich ein Pfeifen. Da wurde es mir schon ein bisschen anders. Ich konnte aber niemanden sehen. Dann pfiff es wieder und als ich mich umdrehte, kamen zwei Polizisten hinter dem Felsen vor, winkten wie blöd und riefen mir zu, wo ich hinwolle. Ich hab dann gesagt, dass ich nur mal zum Strandende laufen wollte und sie meinten, dass ich bitte unbedingt umkehren soll und dass ich nicht in den Regenwald laufen dürfe. Natürlich bin ich dann umgedreht und hab meinen Ausflug zum Redfrog Beach als abgeschlossen erklärt…

 

Reef Clean Up – Auf zum Müllsammeln

Und dann kam auch schon mein letzter Tag auf Bocas del Toro: Das Reef Clean Up konnte starten. Ich schloss mich dem Tauchanbieter La Buga an und wir fuhren raus Richtung dem Restaurant Blue Coconut, das mitten im Meer liegt und das eine Station des freitäglichen Pub Crawls ist. Hier vermuteten wir viele Glasflaschen und Becher als Überreste der wöchentlichen Partyexzesse. Wir tauchten also los. Jeder bekam Handschuhe und einen Müllsack an die Hand. Und gleich am Anfang entdeckte ich eine Bierflasche, motiviert tauchte ich weiter, aber fand die nächste Dreiviertelstunde nur noch eine Bierdose und eine weitere Flasche. Während ich schon an mir zweifelte und befürchtete ich sei der weltschlechteste Müllsammler, stellte sich nach Ende des Tauchgangs heraus, dass die anderen auch nix gefunden haben. Im ersten Moment war ich enttäuscht über die Ausbeute, was aber natürlich ein dummer Gedanke ist, vielmehr mussten wir uns freuen, dass eben nicht so viel verdreckt war. Einer der Tauchlehrer tauchte total geschockt auf und ich hab erst nicht verstanden warum, weil es ja nicht vermüllt war. Er meinte aber, dass er an dem Spot vor einem Jahr zuletzt getaucht ist und seitdem alle Korallen abgestorben seien, weil die Meerestemperatur gestiegen ist.

Wir beschlossen, danach direkt an der Stadtgrenze zu tauchen und man prophezeite uns bereits, dass wir die Müllsäcke innerhalb kürzester Zeit vollkriegen würden. Und so war es dann auch. Wir tauchten unter und ich stationierte mich in einem Radius von 5 Metern und sammelte eine Bierflasche und –dose nach der anderen. Beinahe konnte ich meinen Sack nicht mehr anheben, so schwer war er… Das war wirklich schockierend und es fühlte sich an, wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Aber immerhin konnten wir ein paar Säcke Müll aus dem Meer fischen… Sehr schön war auch das Zusammengehörigkeitsgefühl mit der Müllsammelgruppe. Es fühlte sich schön an, mal wieder in einem Team zu arbeiten 🙂

 

Tschüss Panama

Den Rest des Tages verbrachte ich dann entspannte, setze mich in eine Bar, betrachtete das Treiben und verabschiedete mich von Bocas del Toro und damit von meiner Panama Etappe, denn am nächsten Tag ging es mit dem Shuttle auf nach Costa Rica…

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