In Campeche fühlten wir uns direkt super wohl. Unser kleines Hotel Maculis war super familiär und wurde gerade eben fertig restauriert. Ein bisschen schade fand ich es schon, dass wir nur eine Nacht in Campeche bleiben würden. Während wir ein eher normales Zimmer hatten, wurde gerade ein doppelstöckiges Zimmer fertig restauriert, bei dem eine überdimensionierte Hängematte bzw. ein riesiges Netz anstelle der Hälfte der Decke eingezogen war. Falls also mal jemand nach Campeche reisen will: Das doppelstöckige Zimmer im Hotel Maculis wäre mein absoluter Tipp.

Auch ansonsten gefiel uns Campeche sehr gut. Es war erfrischend untouristisch. So streiften wir durch die schöne Stadt mit einer tollen Strandpromenade, bei der aber gerade mega viel gebaut wird. Campeche scheint hier großes vor zu haben. Von daher war ich ganz happy, es eher ruhig erlebt zu haben. Im historischen Zentrum konnte ich mich mal wieder nicht satt sehen oder aufhören zu fotografieren. Die bunten Häuser in der Altstadt erinnerten mich an eine Mischung zwischen Cartagena in Kolumbien und Antigua in Guatemala 😉 Und es gibt tolle Straßencafes und Restaurants.

Definitiv eine tolle Stadt, um sich ein bisschen treiben zu lassen und zu genießen.

Danach ging es für uns weiter in Richtung Mérida

Mérida für mich eine ganz nette Stadt, mit dem Fußmarsch durch brütend heiße Straßen vom Hotel zum Stadtzentrum haben wir schon einen Großteil der Attraktionen gesehen und hatten dann nicht wirklich Lust auf mehr Sightseeing. Haben dann beschlossen, uns in ein Straßencafe zu setzen und uns zu betrinken. Die Cocktails waren herrlich und so verbrachten wir einen schönen Nachmittag. Gut angetrunken spazierten wir dann in einen Strohhut Laden, von dem der Besitzer uns erklärte, dass sie die Hüte alle von Hand in einer Höhle bzw. einem Kellergewölbe fertigen, damit die Luftfeuchtigkeit entsprechend ist und man den Hut dann rollen kann. Ob es stimmt oder nicht… ich weiß es nicht, war in dem Moment aber betrunken begeistert genug, um mir Hut Nummer 4 auf meiner Reise zu kaufen 😉 – der sollte sich sage und schreibe auch 3 Wochen in meinem Besitz befinden – (dazu aber mehr aus Guatemala.)

Am Abend fand mein persönliches Mérida Highlight statt: Da gab es eine Licht-Show auf die Kathedrale projiziert, die die Geschichte Méridas erzählte und die Tatsache veranschaulichte, dass die heutige Kathedrale von den Spaniern an der Stelle und mit den Steinen des vormaligen Maya Tempels errichtet wurde. – Da kann man von Glück sprechen, dass die Spanier manche Stätten niemals entdeckt haben, sonst hätten wir heute weitaus weniger zu besichtigen…

Ansonsten hat meine Drohne in Mérida ein Update bekommen, da sie in Guatemala ein seltsames Eigenleben entwickelt hatte und ich schon gar nicht mehr damit fliegen wollte. Markus konnte es natürlich richten, weil man irgendwelche wilden Firmwareupdates der Drohne und des Controlers nur über den Laptop machen konnte. Dabei hat sich rausgestellt, dass meine liebe Drohne 17 Updates hinterherhing, da musste ich mich dann auch nicht mehr über das Eigenleben wundern.

Cenoten wir kommen!

Am nächsten Tag sagten wir tschüss zu Mérida und unser Cenoten Roadtrip konnte beginnen. Dazu muss ich sagen, dass ich bis ein paar Monate vorher noch nie in meinem Leben was von Cenoten gehört hatte. Zum ersten Mal hatte mir eine Instagram-Bekannte in der Karibik geschrieben, dass ich auf jeden Fall den Advanced Tauchkurs machen soll, damit ich in Mexiko in den Cenoten tauchen darf. Davon abgesehen hatte ich keine Ahnung, was das eigentlich sein soll, doch schon bald sollte ich ein riesiger Fan werden.

Für alle von Euch, die genauso wie ich noch nie davon gehört hatten, einfach ausgedrückt kann man sagen, dass Cenoten eingestürzte, mit Wasser gefüllte Höhlen sind. Und für die etwas Anspruchsvolleren, hier ein Wikipedia Auszug:

Was ist eine Cenote?

Durch die Auflösung des Kalkgesteins bilden sich Höhlen und unterirdische Wasserläufe. Brechen die Decken dieser Höhlen ein, so entstehen Tagöffnungen. Der Begriff stammt von den Maya der mexikanischen Halbinsel Yucatán und bedeutet Heilige Quelle. Die Maya betrachteten sie als Eingänge zur Unterwelt (xibalba = Ort der Angst) und nutzten sie häufig als religiöse Opferstätten. Die gewaltigen Höhlen galten als Sitz von Göttern der Unterwelt. Mehr als 1000 Cenotes sind im mexikanischen Bundesstaat Quintana Roo bekannt, eine weitaus geringere Anzahl im benachbarten Bundesstaat Yucatán sowie in Belize. Insgesamt wird die Zahl der Cenotes auf über 10.000 geschätzt. Sie besitzen im Durchschnitt eine Tiefe von etwa 15 Metern, vereinzelt auch von über 100 Metern. (https://de.wikipedia.org/wiki/Cenote)

Unser Cenote Roadtrip führte uns insgesamt zu 15 Cenotes und ich dachte schon, dass wir damit super viele gesehen hätten – bis ich bei Wikipedia gerade gelernt hab, dass es tausende gibt… Aber egal – ich finde 15 Stück immer noch toll. Unser Roadtrip führte uns weg von den Landstraßen durch Dörfer und Wälder, über Feldwege, Stock und Stein.

So trafen wir bei unseren ersten zwei Cenoten ein. Die erste war offen wie ein Teich, aber halt viel klarer und mit einer steilen Felswand mit Lianen und tollen Wasserpflanzen und Fischen, während die zweite eine halbe Höhle war und wir mit den Schnorchelbrillen die Tropfsteinformationen erkundeten und die Sonnenstrahlen in das Wasser einbrechen sahen. Einziger Cenote Nachteil: das Wasser ist eisig kalt. Nun bin ich ja ziemlich verfroren, gleichzeitig aber total neugierig und erkundungswillig. Das endet dann in der Regel so, dass Markus mir sagen muss, dass meine Lippen komplett blau sind, ich am ganzen Körper zittere und es doch gar keine so schlechte Idee wäre, langsam mal aus dem Wasser zu gehen…. 😉

Kurz abgetrocknet düsten wir danach weiter zu zwei noch mehr abgelegenen Cenoten. Leider kamen wir super spät dort an, so dass die Sonne so tief stand, dass sie an den Bäumen vorbei nicht mehr in die Cenote schien, wir trafen eine Frau und fragten, ob es bei der zweiten Cenote wohl besser sei und sie meinte, dass die Cenote nicht komplett eingewachsen sei und wir unser Glück probieren sollten. Dort angekommen, war es dann ganz witzig. Die Sonne schien zwar nicht mehr, dafür war das halbe Dorf vor Ort, weil sie gerade eine neue Treppe zur Cenote mit Badeplattform fertigstellt hatten. Als ich nach unten gehen wollte, kündigten sie groß an, dass ich der erste Gast überhaupt sei, der die neue Treppe samt Plattform betreten würde und haben mir noch von ihrem Plan erzählt, oben Picknicktische mit Sonnenschirm aufzubauen, um Touristen anzulocken.

(In einem separaten Blogbeitrag werde ich dann meine besuchten Cenoten auf der Karte verlinken und das Rating sowie Uhrzeitempfehlungen für den Besuch zwecks Lichteinfall dazu abgeben. 😉)

Nach diesen ersten vier Cenoten fuhren wir weiter nach Valladolid. – Unserem Zuhause für die nächsten zwei Nächte.

Am nächsten Tag hatten wir wieder großes vor. Wir haben viel recherchiert über die vermeintlich besten Cenoten und Attraktionen in der Region. Dabei stolperten wir immer wieder über „Ik-Kil“ als angeblich beste Cenote in ganz Mexiko. Wir beschlossen also, hinzufahren und zwar super früh, weil sie in der Nähe von den wohl bekanntesten Maya-Ruinen Chichen-Itza liegt und wir vor den Menschenmengen ankommen wollten.

Die nachfolgenden Fotos habe ich innerhalb der Cenote gemacht und das sind auch die Art Fotos, die Ihr auf Instagram finden werdet.

Und diese Bilder formten auch unsere Erwartunghaltung für die Cenote. Doch als wir ankamen, war die Enttäuschung ziemlich groß. Bislang waren wir Cenoten mitten im Wald bzw. der Natur gewöhnt mit keinen oder höchstens einer handvoll Leute. Nicht so Ik-Kil: Man kommt auf einen riesengroßen Parkplatz, mit angeschlossenem Souvenirshop und Restaurant. Die Cenote sieht von manchen Blickwinkeln zwar schön aus, aber im Grunde wurde das komplette Loch mit Zement verkleidet und ist mittlerweile eher vergleichbar mit einem Freibad als mit einem Naturerlebnis.

Auch unter Wasser gab es keinerlei Gesteinsformationen oder ähnliches zu sehen. Nach ca. 10 Minuten haben wir also unsere Sachen gepackt und sind wieder abgehauen. Ich kann jedem nur dringlichst von der Cenote abraten. Es gibt so viel schönere und natürlichere. – So, jetzt hab ich mich genug ausgelassen. Weiter also im Programm.

Wir steuerten direkt unsere zwei nächsten Cenoten unweit von Ik-Kil an: Die Cenoten X’Kekén und Samulá. Diese waren komplett in einer Tropfsteinhöhle versteckt. Das Licht kam jeweils nur durch ein kleines Loch in der Höhlendecke rein und durchbrach das Wasser mit einem gleißenden Lichtstrahl. Hier hätten wir ewig bleiben können, wäre es nur nicht sooo unglaublich kalt. Das Wasser wird hier halt wirklich niemals durch die Sonne erwärmt… Zitternd mussten wir uns eingestehen, dass wir irgendwann aus dem Wasser kommen müssen, denn unser Roadtrip für den Tag war ja auch noch nicht zu Ende.

Tintenfischfest, ein rosa See und noch rosanere Flamingos

Unser Weg führte uns in den Norden, an die Küste nach „Las Coloradas“. Darüber hatte ich gelesen und wollte es mir unbedingt anschauen: Ein rosafarbener Salzsee.

Die erste Station an der Küste war Rio Lagartos, von hier aus sollten Bootstouren zu großen Flamingo Gruppen abfahren. Als wir ankamen wären wir fast in der lokalen Bar hängengeblieben, da kam super Musik raus und ein paar sehr betrunkene ältere Herren kamen um 14 Uhr sturzbetrunken aus der Bar gewackelt. Hatten wir Bock, einfach reinzugehen und mit dem Dorf-Stammtisch zu trinken, aber leider mussten wir ja noch fahren ☹ Trotzdem hab ich Euch ein Foto der legendären 7 Copas Bar gemacht.

Überhaupt war ganz Rio Lagartos auf den Beinen, es war nämlich das jährliche Pulpo (Tintenfisch)-Fest. Und da war total viel geboten. Wir streiften also durch die Menge und freuten uns des Dorffestes. Eigentlich war der Plan aber ja Flamingos zu besuchen, doch bevor wir blind auf ein Boot stiegen, fingen wir ein paar Mexikaner ab, die gerade von einer Tour zurückkamen, sie meinten, dass sie nur eine handvoll Flamingos aus der Ferne gesehen hatten. Da sparten wir uns unser Geld und düsten weiter in Richtung „Las Coloradas“.

In ein paar Blogbeiträgen hatten wir von mehreren Amerikanern gelesen, wie gefährlich die Strecke zum Autofahren sei und dass die Straßenbedingungen so schlecht seien. Davon haben wir tatsächlich gar nix gemerkt. – Klar hört irgendwann die geteerte Strecke auf, aber ich sag mal der Rest waren top Feldwege. Also falls Ihr überlegt, mit dem Auto durch Yucatan zu touren. Macht Euch keine Gedanken. Das kann man schon locker machen.

Schließlich kamen wir beim Salzwerk mit zugehörigem Salzsee an. Mein eigentlicher Plan war, hier meine liebe Drohne mal wieder steigen zu lassen und sie über das rosafarbene Wasser zu fliegen. – Darf man leider nicht mehr, weil einer seine Drohne im Salzsee versenkt hatte und seither alles verboten ist. Dann besuchten wir den See einfach zu Fuß und beobachteten fasziniert das rosa Wasser. Und ein Weiher weiter waren dann tatsächlich noch ein Schwung Flamingos da, so kamen wir also doch noch auf unsere Tages-Flamingo-Quote.

Danach fuhren wir glücklich wenn auch hungrig zurück in Richtung Valladolid und gönnten uns unterwegs von lecker Fleisch vom Straßengrill. – Bestes Essen!

Überraschung mitten in Valladolid

Doch auch am nächsten Tag hatten wir weitere Cenoten Besuche auf der Agenda.

So besuchten wir mitten in der Stadt Valladolid die Cenote Zaki, von der wir uns ehrlicherweise nicht so viel erhofften. Ich meine wie naturbelassen soll eine Cenote mitten im Stadtkern schon sein. Und da täuschten wir uns ganz schön. Die Cenote war richtig schön. Es waren gar nicht viele Leute da. Das Wasser war super klar, unter Wasser gab es interessante Steinformationen. Man kann von einer höheren Stelle reinspringen, wenn man mag und sie wirkt wirklich sehr ursprünglich. Wir waren absolut positiv überrascht.

Mein persönliches Cenoten Highlight

Danach hieß es, Klamotten an und mit dem Roadtrip weitermachen. Denn unser Weg sollte uns heute noch nach Tulum führen – aber nicht, ohne auf dem Weg noch weitere Cenoten mitzunehmen. Ein Stück weg von der Hauptstraße fanden wir ein Stück ab vom Schuss die beiden Cenoten Palomitas und Agua Dulce. Diese befinden sich auf einem Privatgelände und sind beide bis auf einen Höhleneingang innerhalb wunderschöner Tropfsteinhöhlen.

In beiden Cenoten waren wir die einzigen Personen und hatten sie komplett für uns allein. Mein persönliches Highlight war das einfallende Licht in der Cenote Palomitas, das mich an den Strahl eines Ufos erinnerte, wenn sie irgendjemanden zu sich hochbeamen 😉

Hier habe ich ein paar Eindrücke davon für Euch:

In der zweiten Cenote Agua Dulce hat mich am meisten fasziniert, dass die Wasseroberfläche einfach spiegelglatt war, als wir die Höhle betraten. Dort gab es dann auch Schwimmreifen, in die man sich legen konnte und ganz relaxt durch die Höhle treiben konnte. Herrlich!

Das war ein absolut beeindruckendes und auch magisches Erlebnis, das ich wohl nie vergessen werde. 😊

Unser Weg führte uns weiter nach Tulum und dort wartete eine ganz besondere Überraschung auf uns. Aber dazu mehr im nächsten Blogbeitrag.

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