In Tulum angekommen lief ich zu meinem Yoga Hostel. Der Weg sah zwar nicht so viel versprechend aus, das Hostel selbst war dafür umso besser.

Das Harmony Glamping Hostel, war super schön, recht zentral in der Stadt gelegen und ich konnte jeden Morgen und Abend einen Yoga-Kurs besuchen 😊.

Der eigentliche Grund für meine Rückkehr nach Tulum war aber nicht Yoga sondern das Tauchen.

Als ich in der Karibik meinen Tauchschein gemacht habe, hat mir ein Mädel über Instagram geschrieben, dass ich, falls ich noch bis Mexiko weiterreisen würde auf jeden Fall den Fortgeschrittenen Kurs machen soll, damit ich in den Cenoten tauchen kann. Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht einmal, was eine Cenote war. Aber dem Rat bin ich gefolgt und hab in Kolumbien meinen Advanced Kurs absolviert.

Nun war also der große Tag…

Im Vorfeld hatte ich mich mit dem Tauchcenter ausgetauscht, viele Blogs und Empfehlungen gelesen und mich für zwei Cenoten entschieden. Am Tauchcenter Agua Clara Diving Tulum angekommen war klar, dass wir nur eine Gruppe von zwei Tauchern und dem Tauchguide waren. Unser Guide fragte uns nochmals, was wir gerne sehen würden und als ich ihm erzählte, dass mich die Höhlenformationen bei einfallendem Licht am Meisten faszinierten, schlug er vor, den ursprünglichen Plan zu ändern, im Tauchlager vorbeizufahren, um – wie er es nannte – Kinoscheinwerfer zu holen und als zweiten Tauchgang in der Cenote Dreamgate zu tauchen. Gesagt getan.

Cenote The Pit

Als erste Tauchstation steuerten wir The Pit an. Als Markus noch mit in Mexiko war, waren wir beim Schnorcheln in Dos Ojos schon direkt nebenan. The Pit war die Empfehlung von Tamzyn, mit der ich in Costa Rica auf der Corcovado Halbinsel im Sturm gestrandet bin.

Die Cenote ist ziemlich tief, weshalb man den Avanced Padi Tauchschein haben muss. Das beeindruckendste an The Pit ist aber die Tatsache, dass der obere Teil der Cenote mit Süßwasser gefüllt ist, während im unteren Teil Salzwasser liegt. Die Linie zwischen den beiden Wasserarten ist eine dicke Nebel-artige Schicht. Man schwimmt also von klarem Süßwasser durch Nebelschwaden, in denen die Sicht verschwimmt, bis man die Salzwasserschicht erreicht. Die Sicht wieder glasklar wird und man das Salz auf den Lippen schmecken kann. Ein wirkliches Naturwunder. Was auch noch sehr mystisch wirkte, war ein abgestorbener Baum, der aus der Nebelschicht hervorragte. Aber seht selbst:

Total begeistert tauchten wir wieder auf.

Cenote Dreamgate – Ein wahrer Traum

Nach einer kleinen Stärkung setzten wir unsere Fahrt in Richtung der Dreamgate Cenote weiter. Dort waren wir fast die einzigen.

Wir stiegen mit unserer Tauchausrüstung also die Stufen in die Höhle hinab und tauchten ein ins „Tor der Träume“. Diese Cenote war einfach atemberaubend schön. Ich hätte mir nie träumen lassen, dass Wasser so klar sein kann und dass wir so viele wunderschöne Formationen sehen würden. Bevor ich in die Cenote einstieg, hatte ich noch überlegt, ob ich wohl Angst bekommen würde, weil wir durch die verwinkelten Höhlengänge tauchen würden und es keine Möglichkeit zum Auftauchen geben würde. Doch die Schönheit der Höhle hat mich so in ihren Bann gezogen, dass ich nicht einmal auf die Idee kam, darüber nachzudenken. Wir schwebten zwischen den Stalagtiten und Stalagniten durch die Tiefen der Höhle. An einer Stelle ging das Wasser nicht bis unter die Höhlendecke und wir konnten zwischendrin sogar auftauchen, bevor wir wieder durch die bizarr geformten Gänge und Räume der Höhle weitertauchten.

Ich hätte ewig in der Höhle bleiben können, wäre da nicht die Luft gewesen. So traten wir langsam den Rückweg an und tauchten nach ca. 50 Minuten total beeindruckt und begeistert wieder auf.

Was für ein unglaubliches Erlebnis!

Zufrieden und glücklich traten wir den Rückweg an.

Beim Schlendern durch die Stadt ergatterte ich dann noch den Traum einer Hängematte und war mit meinen Verhandlungsküsten durchaus zufrieden mit mir. Im Endeffekt lief es dann so, dass der Angestellte mir ins Ohr flüsterte, dass er sie mir billiger geben kann, als sein Chef, wenn ich ihn draußen auf der Straße treffe. Gesagt getan und schwupps auf den verhandelten Preis nochmal 30% Rabatt bekommen 😉. Meine nächste Begegnung war dann beim Kauf einer Avocado im Obstladen mit Raimundo, einem alten Mann, der seit 20 Jahren den Obstladen hat und mir über die Entwicklung von Tulum erzählt hat. Außerdem ist er ein Naturheiler und hat mir noch eine Menge Gesundheitstipps gegeben. Das liebe ich am allein reisen – man kommt so leicht in Kontakt mit den Menschen vor Ort, wenn man sich einfach drauf einlässt.

Am Abend traf ich mich zum Abendessen dann wieder mit Stella und Malte, die ja auch noch in Tulum waren. Wir hatten eine tollen Abend und es war echt schön, die beiden wieder zu sehen.

Da sie am nächsten Tag aber einen Tauchgang hatten, wollten sie die Nacht nicht zum Tag machen. Ich wiederum hatte richtig Lust, noch wegzugehen. In einer Bar die Straße runter war ein Live Konzert, da bin ich dann rein. Nachdem es anfänglich etwas komisch war, weil um mich herum nur Leute in Grüppchen standen und ich mich leicht wie ein Außenseiter fühlte, kam ich nach ein wenig Zeit dann doch ins Gespräch mit ein paar Leuten und der Abend wurde noch ziemlich cool. Ich lernte zum Beispiel einen Schuhdesigner kennen, der am nächsten Tag die Einweihung seines Labels feierte und mich zur Party einlud. Er meinte dann auch, dass auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein cooler Laden zum Tanzen sei, also sind wir im strömenden Regen rübergerannt, leider hatte der Laden zu. Aber ein Schwung alternativer Reisender und in Kommunen lebender Mexikaner hatten dort auf der Terrasse eine kleine Party gestartet. Auf jeden Fall waren es interessante Begegnungen, wenn auch etwas strange. Z.B. sagte einer ganz begeistert, dass er eine Deutsche kennen würde. Die sei mit seinem Freund zusammen, der sein Geld mit dem Handel von Falschgeld verdient hätte (man kauft scheinbar für 50 Peso echtes Geld 100 Peso Falschgeld). Nachdem ihn Polizei aber geschnappt hatte, 15000 Peso Falschgeld bei ihm fand und ihn verhaften wollte, kaufte er sich frei und ist dann zusammen mit seiner deutschen Freundin illegal in die USA eingereist und arbeiten dort seither auf einer Cannabis-Plantage in Kalifornien… Ihr seht also langweilig waren die Gespräche keineswegs.

Der ganze Trupp – mir inklusive – zog dann einen Laden weiter, wo tolle Musik kam und ich tanzte bis ich irgendwann nicht mehr konnte und den Heimweg antrat. Eigentlich war mein Plan, ein Taxi zu nehmen, weil ich doch das ein oder andere über die nächtliche Sicherheit in Tulum gehört hatte. Da aber keines kam, lief ich halt doch nach Hause, was aber zum Glück problemlos klappte. Einmal kam die Polizei mit Blaulicht an, bremste dann und fuhr ganz langsam neben mir und die Polizisten beobachteten mich. Ich hab dann halt freundlich gegrüßt, dann sind sie wieder weitergefahren… Schlussendlich kam ich dann auch gut in meinem Hostel an.

Somit hatte ich mit meinem zweiten Tulum Aufenthalt einen perfekten Abschluss meiner Mexikoreise und mein Weg konnte mich weiter zu meiner allerletzten Reise-Etappe führen: Nach Kuba.

Zwischenstopp in Cancún

Mein Flug nach Kuba ging von Cancún aus. Bei meinem letzten Cancún Aufenthalt hatte ich schon einiges an Ortskenntnis gewonnen, so dass ich mir ein geschickt gelegenes Hostel in der Nähe der ADO Busstation rausgesucht hatte. Wie sich herausstellen sollte eine tolle Wahl: https://www.nomadsexperience.com/cancun.php

Mit einer tollen Dachterasse inkl. Pool und Blick auf einen traumhaften Sonnenuntergang, einem gemeinsamen Abendessen und Bingo im Angebot war es genau das richtige. Nachdem ich die Nacht vorher schon gut gefeiert hatte, beschloss ich, diesen Abend ruhig ausklingen zu lassen und war gespannt auf meine Reise nach Kuba.

Und was mich da bei der Einreise erwartete, erzähle ich Euch im nächsten Blogartikel.

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