An Tag 2 stand dann bereits die erste Überfahrt zur benachbarten Insel Isabela an. Und das war ein Abenteuer. Vorsorglich hatten wir uns Stugeron eingeworfen, die Anti-Seekrankheitstabletten, die schon beim Segeln ihren Dienst getan hatten. Die Überfahrt war, um es milde auszudrücken, ruppig. Genau genommen sind wir zwei Stunden lang bei fast jeder Welle 30 cm weit vom Sitz abgehoben und unsanft wieder gelandet. Während alle anderem im Boot vor sich hinlitten, beschäftigten wir uns mit „Ich sehe was, was Du nicht siehst“ oder „Wer bin ich“ (da wir aber keine Post-Its hatten, wurde es dann „Wer bist Du?“) – Lustigerweise haben wir in einer Runde die gleiche Persönlichkeit und zwar „Lonesome George“, die mittlerweile verstorbene letzte Riesenschildkröte ihrer Art ausgewählt.

Tuneles

Auf Isabela angekommen, mussten wir erstmal ziemlich weit zu unserem Hotel laufen, da wir nicht genau wussten wo es war, das Beste hofften und ein Taxi abgelehnt hatten. Schließlich haben wir ja versucht, „Galapagos on a Budget“ durchzuziehen. Fix und fertig kamen wir im Hotel an und mussten auch gleich wieder los, weil wir an dem Tag noch einen Schnorchelausflug zu „Tuneles“ gebucht hatten. Hierfür gibt es nämlich maximale Besucherzahlen und man sollte dies unbedingt im Voraus buchen.

Beim Touranbieter wurden wir dann mit Wetsuits ausgestattet (also quasi Taucheranzügen), das Wasser sollte nämlich kalt werden. Dann ging’s auch schon los. Auf dem Weg zum Boot sind wir am Bootssteg dann auch gleich Seelöwen und Echsen begegnet und dann wurden wir eine weitere Dreiviertelstunde von den Wellen durchgeschüttelt.

Unser Ziel war also Tuneles. Hier wurden vor Millionen von Jahren durch erkaltete Lava interessante Steinformationen gebildet und das Wasser fließt wie durch Tunnel zwischen den Steinen durch, daher der Name. Der Untergrund an dem Platz an dem wir Schnorcheln würden war super schlammig. Darum war die klare Anweisung auf keinen Fall den Boden berühren, sonst ist es nämlich direkt vorbei mit der Sicht. Also ging es ab ins Wasser mit uns. Und es war kalt, bitterkalt – auch trotz Wetsuit. Aber es war es wert, wir haben Wasserschildkröten gesehen, von der eine so groß war wie ich (in dem Video ist es die erste und die letzte Schildkröte, die man sieht – da keine „Banana for Scale“ danebenliegt, könnte sie im Video auch kleiner sein, war sie aber nicht), kleine Haie, große Haie und auch zwei Seepferdchen. Wir waren ca. 1 Stunde im Wasser und (das sieht man auch im Video) ich habe so unglaublich gefroren und irgendwann nur noch gezittert. Als wir wieder auf dem Boot waren gab es heißen Tee und ich hab mich auch gleich trockengerubbelt und was trockenes angezogen, aber meine Lippen blieben weiter blau und ich zitterte noch lange weiter am ganzen Körper. Vermutlich kam das wohl auch daher, dass ich in der Karibik noch einiges an Gewicht verloren hab und der Körper dann so gar keine Isolierung mehr hatte. – So zumindest meine Theorie.

Danach ging’s weiter zu den eigentlichen Tuneles, also den Vulkansteinformationen, auf dem Weg gab’s noch Pinguine zu sehen und dort angelangt die super süßen Blaufußtölpel. Die Natur hat schon interessante Geschöpfe zu bieten, diese kleinen Vögel haben tatsächlich quietschblaue Füße. Wir waren in der Paarungs- und Geburtszeit dort. So haben wir sogar einen kleinen flauschigen weißen Blaufußtölpel gesehen, der allerdings noch gar keiner ist, seine Füße sind nämlich beige und werden erst nach einem Jahr langsam blau 🙂

Danach fuhren wir zurück zum „Hafen“, sahen auch dort wieder die obligatorischen Seelöwen spielen und dann ging’s ab ins Hotel und nach einem Abendessen war der zweite Galapagos Tag dann auch schon zu Ende. Erschöpft aber zufrieden fielen wir ins Bett.
 

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