Nach den Tauchgängen in Cancun stand am Abend schon die Weiterreise an. Ab jetzt wurde meine Reiseroute wirklich sehr wild: In ein paar Tagen Mexiko, Belize, Guatemala, Belize, Mexiko… Es war aber tatsächlich die geschickteste Route so…

Im Nachtbus – wie immer super warm eingepackt – ging es also Richtung Belize. Morgens um 5 Uhr oder so erreichten wir schließlich die Grenze. Wohlwissend hatte ich einen Schwung mexikanischer Pesos eingepackt für die Ausreisegebühr. Hier weiß ich tatsächlich bis heute nicht, ob die Gebühr rechtmäßig und offiziell verlangt wird oder in dunklen Kassen verschwindet. Auf jeden Fall muss man sie in bar entrichten und man bekommt keine Quittung… Ein paar Mitreisende aus Belgien wussten von der Gebühr nichts und hatten auch keine mexikanischen Pesos mehr. Da ich noch einen ganzen Schwung übrighatte, weil ich ja wieder nach Mexiko zurückkommen würde, konnte ich ihnen aushelfen und sie konnten mit uns über die Grenze nach Belize.

Meine Belize Reisetipps hab ich mir bei der Vulkanbesteigung in Guatemala geholt, denn seitdem mein Lonely Planet Zentralamerika dem Hurrikan-Ausläufer zusammen mit meinem Gepäck zum Opfer gefallen war, war der Reiseführer so hinüber, dass man jedes Blatt erst auseinander friemeln musste.

Die Route sah Folgendes vor:

Zuerst Caye Caulker, dann weiter nach Hopkins in den Süden und von dort entweder nach San Ignacio zur ATM Höhle oder nach Guatemala… Also schnappte ich mir in Belize City das Boot zur Insel Caye Caulker.

Caye Caulker – Weißer Sand, Golfwagen und jede Menge Attraktionen

Auch wenn die Insel super touristisch ist, hat sie echt was für sich. Es gibt keine Autos auf der Insel, man bewegt sich entweder zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit einem Golfkart fort. Ich marschierte also am Meer entlang (es gibt nur 3 Straßen mit ein paar Querstraßen auf der Insel) zu meiner Unterkunft, bevor ich wieder in die „Stadt“ radelte, um mich zu erkundigen, was man alles so unternehmen kann.

Da Belize – wie auch Australien – ein Great Barrier Reef hat, war tauchen schon mal gesetzt und da auch das Big Blue Hole vor der Küste Belizes liegt, wollte ich auf jeden Fall auch erkunden – und zwar aus der Luft. Das mit dem Flug gestaltete sich allerdings etwas schwierig. So wusste ich noch gar nicht, ob es überhaupt klappen würde, weil zum einen das Wetter passen muss und zum anderen vier Personen zusammenkommen müssen. Für den nächsten Tag plante ich mir also erstmal einen Tauchgang ein, ließ mich am Strand massieren und lernte am Heimweg beim leckeren Grillessen ein älteres Pärchen kennen, die ein Party Hostel auf der Insel betreiben.

Beim Heimfahren fing es an zu schütten was das Zeug hält, aber wenn man mal nass ist, macht es ja auch keinen Unterschied, ob es noch mehr regnet. Außerdem geht ja nichts über einen schönen Sommerregen, auch wenn es wie aus Kübeln schüttet. Nass aber glücklich fuhr ich also durch die Straßen Caye Caulkers und beendete einen durchaus gelungenen, wenn auch unspektakulären Tag.

Tauchen mit Haien am Great Barrier Reef

Am nächsten Tag stand der Tauchgang an. Ich war wirklich gespannt, was mich erwarten würde. Wie so oft, bestand der Ausflug aus zwei Tauchgängen. Und die waren wirklich sehr beeindruckend. Zum ersten Mal hab ich beim Tauchen Haie getroffen. Bis jetzt dachte ich ja immer, dass ich Angst haben würde. Allerdings muss ich sagen, dass wenn man ihnen beim Tauchen unter Wasser begegnet es irgendwie gar nicht gruselig ist. Gut – es waren auch keine Bullsharks also alles nicht so wild, aber trotzdem war es spannend, auf einmal von vier Haien umgeben zu sein, die ganz entspannt neben einem her bzw. an einem vorbeischwimmen.

Neben den Haien war da auch noch ein anderer riesiger und gruselig aussehender Fisch, von dem ich keine Ahnung hab, wie er heißt… vielleicht kennt Ihr in ja:

Den Tauchgang schlossen wir dann mit einem Rumpunch ab, der mich in meine Anfangszeit meiner Reise in der Karibik zurückversetzte. Man nennt ihn auch Devil’s Juice: süffig und man merkt nicht, wie er reinhaut…. 😉

Danach machte ich noch eine Schnorcheltour für den nächsten Tag klar und beschloss Tag zwei auf Caye Caulker mit einem weiteren BBQ am Meer.

Fischschwärme, Ammenhaie, ein Schiffswrack und Pelikane

Den nächsten Tag startete ich erstmal mit einer morgendlichen Yoga Session auf der Dachterrasse eines Öko-Cafés. Von dort ging es dann direkt weiter zur Schnorcheltour – und siehe da. Ein „alter“ Bekannter wartete schon mit Schnorchel und Flossen. Ich traute meinen Augen kaum: Chris, der Kanadier, mit dem ich durch Guatemala gereist bin, war auch auf Caye Caulker… Die Welt ist echt klein.

Die Welt ist ein Dorf: Wiedersehen mit Chris aus Kanada bei meiner Schnorcheltour

Wir fuhren mit dem Boot raus zum Great Barrier Reef für unseren ersten Schnorchelgang. Zunächst war ich etwas geschockt, weil so viele kleine Boote mit Schnorchlern an dem Spot waren. Als wir dann aber als Gruppe losschnorchelten, hat man von den anderen Leuten gar nichts mitbekommen und unsere Gruppe waren nur 8 Leute. Und was sich unter Wasser für uns bot war einfach atemberaubend. Vom ersten Blick unter Wasser an wimmelte es nur so von Unmengen an farbenfrohen Fischen und wunderschönen bunten Korallen. Das Wasser war super klar und alles wirkte wie ein Unterwasser-Paradies.

Für zwei ziemlich unerfahrene Schwimmer, die noch nie geschnorchelt sind war die Erfahrung allerdings nicht so gut. Sie sind zu nah an das Riff geschwommen, an dem die großen Wellen brechen, sind in das unruhige Wasser bekommen und mussten von unserem Schnorchelguide gerettet werden… Sie sind bei den nächsten Stopps dann auch gar nicht mehr ins Wasser gesprungen.

Danach ging’s weiter in die sogenannte Shark Alley. Blöderweise hatte ich einen Anbieter erwischt, der Haie anfüttert. Natürlicher wäre mir lieber gewesen, konnte ich dann aber nicht mehr ändern. Und dann ging das Spektakel auch schon los: Das Boot kommt an und schon scharen sich die Ammenhaie in Schwärmen um das Boot. Wir sind auch ins Wasser und haben dem wilden Wimmeln unter Wasser zugeschaut. Auch wenn es kein natürliches Erlebnis war, war es auf jeden Fall super beeindruckend und unvergesslich…

Im Anschluss fuhren wir ein Schiffswrack an und verprobten unsere Free-diving Skills. Während zwei unserer Gruppe ins Wrack reintauchten, muss ich zugeben hatte ich zu viel Respekt davor, ggfs. irgendwo hängen zu bleiben und nicht mehr aus der Luke rauszukommen. Darum tauchte ich nur munter am Wrack entlang.

Den Abend ließen wir mit der Schnorchelgruppe inkl. Chris noch bei einem Schwung Biere am Pier ausklingen und verabredeten uns für den Abend zu einem Hummeressen. – Was auf Caye Caulker übrigens ein echtes Schnäppchen ist.

Big Blue Hole

An dem Abend habe ich dann noch die freudige Nachricht empfangen, dass mein Rundflug über das Big Blue Hole klappen würde. Natürlich auf den letzten Drücker, also eine Stunde bevor ich mein Boot zurück aufs Festland nehmen würde – aber egal, Hauptsache es klappt.

Auf dem Weg zum Mini-Flughafen kam ich dann sogar noch in den Genuss, in einem Golf Cart mitzufahren:

Während zunächst Verwirrung herrschte, weil keiner etwas von einem Flug wusste, tauchte schließlich doch der Pilot auf und es konnte losgehen.

Wir waren zu fünft im Miniflieger, der damit vollbesetzt war und flogen über Mini-Inseln, Riffe, gestrandete Schiffswracks, sahen Leuchttürme und bizarre Formationen ehe wir schließlich das berühmte Big Blue Hole erblickten. Das war schon ein echt beeindruckendes Bild… Wahnsinn, was die Natur an Wundern bereithält.

Dabei ließ ich mich auch nicht davon irritieren, dass die hintere Tür immer ein paar Centimeter aufging, zumal der Pilot meinte das müsse so sein…

Wir kamen auch gut wieder auf dem Flugplatz an und ich konnte meine 7 Sachen packen und mich gleich auf zum Boot machen.

Die Tage auf Caye Caulker waren vollgepackt mit beeindruckenden Erlebnissen, die ich noch sehr lange in Erinnerung behalten werde.

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