Von Caye Caulker aus ging’s mit dem Bus ab nach Hopkins. Alle anderen Leute auf dem Boot haben sich irgendwelche privaten Shuttles genommen, aber ich wollte mit dem Bus fahren. Die Busse in Belize sind ausrangierte amerikanische Schulbusse und die Busterminals ziemlich unübersichtlich. Ich hab mich von Kiosk zu Kiosk zu einem Mann durchgefragt, der bei den Bussen stand und mir Auskunft über meine Verbindung geben konnte. Ich sollte den Bus Richtung Placencia nehmen und mich an der Kreuzung zu Hopkins rauswerfen lassen. Dort scheinen immer Privattaxis zu stehen, die einen nach Hopkins fahren. Die Fahrt war prima und es hat alles super geklappt. Die Leute im Bus waren sehr nett und die Landschaft war unheimlich schön. Mein persönliches Highlight war ein wunderschöner Sonnenuntergang:

Beim Aussteigen war dort auch tatsächlich ein Privattaxi, das mich nach Hopkins brachte. Zwar hat mich der Taxifahrer etwas abgezogen, aber meine Möglichkeiten waren halt begrenzt.

In Hopkins angekommen bezog ich mein Hostel The Funky Dodo www.funkydodo.bz, das zwar nicht direkt am Meer liegt, aber nur 50 Meter davon entfernt.  

Meine Pläne für Hopkins waren schnorcheln, wandern und die nachts leuchtende Anderson-Lagune besuchen. Was den Plan der Anderson Lagune betraf sollte ich leider leer ausgehen: Zum einen hatte es in den vorherigen Tagen stark geregnet und zum zweiten war ich während der Vollmondzeit dort. Damit war die Anderson Lagune zwar hinfällig, aber den aufgehenden Vollmond über dem Meer zwischen den Palmen zu sehen war es allemal wert.

Wanderung zum Cockscomb Jaguar Reserve

Ich hatte auf jeden Fall große Lust wandern zu gehen und mir wurde das Cockscomb Reserve empfohlen. In der Gegend dort sollen noch ein paar Jaguare durch den Regenwald streifen. Dort sollte ich mit dem Bus bis zu einer Abzweigung fahren und dann per Anhalter weiter. Als ich nach dem Bus über einen Feldweg Richtung Dschungel losmarschiert bin, hatte ich aber gar keine Lust, per Anhalter zu fahren und bin einfach immer weitergelaufen. Die Natur und die Einsamkeit hat mich total an meine Zeit in der Karibik erinnert, als ich den Busfahrern auch immer gesagt habe, wo sie mich an der Straße rauslassen sollen, um von dort Querfeldein loszuwandern. Also bin ich ca. 10 km munter und glücklich vor mich hingewandert und habe immer mal wieder Abstecher in den Regenwald gemacht, um dort zu Wasserfällen zu wandern, zu schwimmen, Brotzeit zu machen und weiter zu wandern – einfach herrlich!

Einziger Nachteil: als ich dann beim Cockscomb Reserve ankam, war es kurz davor zu schließen. Aber da das Reserve eigentlich nur aus Wanderwegen besteht, machen Öffnungszeiten ja auch irgendwie keinen Sinn. Der Mann beim Reserve meinte nur, dass er nur noch 20 Minuten da sei und wenn ich mit dem Auto mitfahren wolle, solle ich mich beeilen. Also bin ich losgesprintet, einen Wanderweg entlang, den er mir empfohlen hatte. Ich hab mich dann aber ein bisschen verlaufen und bin viel weitergewandert, als geplant. Und da ich keine Zeit hatte, war es auch mehr ein Trailrunning als ein Wandern. Hat aber total Spaß gemacht. So bin ich an einem See und zwei Wasserfällen vorbei auf einen Berg gerannt, dann umgekehrt und wieder zurückgesprintet.

Am Reserve angelangt, hab ich nur noch eine Assistentin getroffen, die auf dem Gelände lebt und mir sagte, dass der Mann schon weggefahren sei. Langsam fing es an zu dämmern und für mich hieß es 10 km auf dem Feldweg zurück bis zur Hauptstraße. Also wanderte ich schnellen Schrittes los. Und da machte ich nach ein paar Kilometern eine tolle Entdeckung: Im Dschungel lag ein abgestürztes Kleinflugzeug.

Es stand auch eine Infotafel dabei: Ein Forscher, der die Jaguar zählte, kam damit in einen Sturm, stürzte im Dschungel ab und überlebte den Absturz. Zwar wurde es schon immer dunkler, aber die Zeit für das Wrack nahm ich mir noch. Danach lief ich durch den Regenwald zurück zum Feldweg und als ich gerade aus dem Dickicht auf die Straße zurücksprang, kam ein Auto angefahren. Meine Chance zur Mitfahrgelegenheit. Meine „Retter“ war die Roberts Family aus den USA. Sie übernachteten im Cockscomb Reserve und wollten nochmal losfahren, um vielleicht noch einen Jaguar zu erspähen und um irgendwo noch was trinken zu gehen. Dann haben sie beschlossen, mich bis nach Hopkins zu fahren. Ich wollte sie als Dankeschön einladen, aber das Ende vom Lied war, dass wir einen schönen Abend in einer Bar verbrachten, aber sie mich einluden. Nach meiner über 20km Wanderung fiel ich an dem Abend glückselig und todmüde ins Bett.

Die roten Wanderwege bin ich alle abgelaufen

South Water Caye Schnorchelausflug

Am nächsten Tag stand für mich eine Schnorcheltour auf dem Programm. Mit einem kleinen Boot ging es raus zu der vorgelagerten South Water Caye. Im Gegensatz zu Caye Caulker waren wir hier weit und breit alleine und am Liebsten wäre ich aus dem Wasser gar nicht mehr rausgekommen. Die Unterwassersicht war hervorragend und die Korallen waren hier farbenfroh und umzingelt von bunten Fischen. Neben einer Wasserschildkröte und den großen silbernen Tarpunen waren mein absolutes Highlight 2 Eagle Rays. Ich war schon drauf und dran, aus dem Wasser zurück aufs Boot zu gehen und dann hab ich sie vorbeischwimmen sehen, da hab ich nochmal tief Luft geholt und bin mit ihnen am Meeresboden entlang geschwommen. Und dafür liebe ich Freediving, dass man die Möglichkeit hat, mit den Tieren zu schwimmen, ohne große Taucherausrüstung. Das war mein absolutes Tageshighlight. Auch die Fahrt über das spiegelglatte Meer und den Fluss zurück nach Hopkins war super schön.

Den Rest des Tages verbrachte ich dann in meiner Hängematte zwischen zwei Palmen am Strand von Hopkins und war schon ein bisschen traurig, dass nun gegen Ende meiner Reise die Etappen kürzer wurden, weil ich noch so viel erleben wollte.  

So hieß es für mich am nächsten Tag Rucksack packen und noch einmal nach Guatemala, um dort die Stadt Flores und die Ruinen von Tikal zu besuchen.

Würde ich nochmals nach Belize reisen, hätte ich mir etwas mehr Zeit eingeplant, wäre mit dem Segelboot von Caye Caulker nach Hopkins gesegelt und hätte halt bei ein paar der kleinen Cays gemacht und wäre dann noch weiter nach Süden in Richtung Placencia. Aber es muss ja immer noch was für ein nächstes Mal übrig bleiben 😊.

Doch meine Zeit in Belize war ja noch nicht vorbei sondern nur kurz durch Guatemala unterbrochen… Davon aber mehr im nächsten Beitrag.

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